Nach sieben Monaten im All soll die Raumsonde Hope in die Umlaufbahn des Mars eintreten. Mit Hope schicken die Vereinigten Arabischen Emirate erstmals eine Raumsonde zum roten Planeten. Falls das Manöver klappt, wäre das ein echter Erfolg, sagt der Physiker und Wissenschaftsjournalists Michael Büker.
Anders als andere Marssonden, soll Hope eine hohe Umlaufbahn haben. So der Plan. Das heißt, die Sonde wird mit viel Abstand den Mars umkreisen und dadurch einen guten und ständigen Überblick auf den Planten aus einer Entfernung von 20.000 bis 43.000 Kilometern haben. Denn Hope soll vor allem das Wettergeschehen verfolgen, sagt Michael Büker.
"Hope soll der erste echte Wetter-Satellit des Mars werden."
Zu den Wetterphänomenen auf dem Mars gehören zum Beispiel Sandstürme, die teils für einige Wochen den ganzen Planeten einhüllen können, so der Physiker. Aber auch die Temperaturveränderungen und langfristigen Klimaprozesse sollen erfasst werden. Besonders interessant ist auch die Frage, wie der Mars seine Atmosphäre verloren hat. Denn vor einigen Milliarden Jahre war die noch sehr viel dichter.
Das Einschwenken in die Umlaufbahn ist schwierig
Dass Hope eine hohe Umlaufbahn haben soll, macht das Unterfangen einfacher als zum Beispiel eine Landung. "Aber es bleibt ein sehr kompliziertes Manöver. Da muss viel richtig gehen", sagt Michael Büker.
Zu diesem Manöver gehört, dass die Raumsonde für rund 30 Minuten ihre Triebwerke zündet und dabei 400 Kilogramm Treibstoff verbraucht, um per Rückstoß in die Umlaufbahn des Mars einzuschwenken. Bei einem Gesamtgewicht von gut 1.300 Kilogramm, macht der Treibstoff damit einen großen Teil des ursprünglichen Gewichts der Raumsonde aus.
Die Zahl der Raumfahrtnationen wächst
Mit Hope schicken die Vereinigten Arabischen Emirate erstmals eine Raumsonde zum Mars. Gleichzeitig laufen Marsmissionen von China und den USA. Dass gleich mehrere Marsprojekte laufen, hat damit zu tun, dass es etwa alle zwei Jahre ein Zeitfenster gibt, in dem der Weg von der Erde zum Mars besonders energiesparend zurück gelegt werden kann.
Im Wettrennen der Raumfahrtnationen hat in den vergangenen Jahren besonders China für Aufmerksamkeit gesorgt. "Dem Land sind in kurzer Zeit, besonders auf dem Mond, Dinge gelungen, für die andere Nationen viele Jahrzehnte gebraucht haben", sagt Michael Büker. Aber auch Indien hat erstaunliche Erfolge hingelegt.
"Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein totaler Neuling. Es kann hier gelingen, ein Ausrufezeichen zu setzen als neuer Player in der Raumfahrt."
Falls den Vereinigten Arabischen Emiraten die Marsmission glückt, wäre das ein großer Erfolg. Denn es ist nicht die Regel, dass eine Raumfahrtnation gleich im ersten Anlauf auch einen Erfolg landet.