Sie haben es gepackt - RasenBallsport Leipzig ist ab der kommenden Saison erstklassig. Erstklassig ist auch das Nachwuchszentrum in Leipzig, angeblich das teuerste der ganzen Liga. Und auch die Gehälter beim Neuling können sich sehen lassen. Möglich macht das alles Red Bull, das viel Geld in den Verein steckt - und das stößt vielen Fußballromantikern auf.

In Leipzig wird der rasante Aufstieg relativ entspannt gesehen, sagt Sportjournalist Peer Vorderwülbecke. Auch wenn in der aktiven Fußballszene noch mit roten Köpfen diskutiert wird, wiederholten sich viele Argumente nur noch. Was für viele Leipziger zählt: Das Stadion ist voll - und das eben auch mit Frauen und Kindern. Mittlerweile trauen sich Fans mit RB-Schals auch auf die Straße.

"Die Leipziger haben sich mit der der Entwicklung arrangiert und mögen das Produkt RB."
Peer Vorderwülbeckeke, Sportjournalist

Die weitere Entwicklung bei RB Leipzig hängt vor allem davon ab, was Dietrich Mateschitz, der Besitzer von Red Bull, vorhat - und wie viel Geld er locker macht. Bislang verfolgt Leipzig mit Mastermind Ralf Rangnick eine ganz eigene Strategie: Viel Geld in den Nachwuchs stecken und billige Talente abwerben. Dazu hat der Verein sogar eine Akademie in Brasilien gegründet und Millionen investiert, um weniger vom Markt abhängig zu sein. Klar ist aber auch: Um irgendwann den ganz Großen wie Bayern München Konkurrenz machen zu können, muss RB Leipzig auch große Transfers stemmen. Die finanziellen Mittel dafür hat Dietrich Mateschitz in jedem Fall.

Auch RB Leipzig guckt aufs Geld

Im Verein selbst wird mittlerweile durchaus aufs Geld geguckt, sagt Peer Vorderwülbecke. RB Leipzig setze auf Controlling und habe auch schon einige Mitarbeiter entlassen. Trotzdem ist für ihn klar: RB Leipzig hat einen Wettbewerbsvorteil, weil sie mit den geschätzten 100 Millionen Euro, die Dietrich Mateschitz in den Verein gesteckt haben soll, aufgestiegen sind.

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Mittlerweile gibt es in Leipzig ein Produkt, das sich sehr gut vermarkten lässt. Außerdem ist da noch die exzellente Nachwuchsarbeit - selbst wenn sich Red Bull aus Leipzig zurückziehen sollte, würde der Verein also nicht sofort zusammenbrechen, wenn fähige Leute übernähmen, sagt Peer Vorderwülbecke. Allerdings muss man wissen: In Leipzig gab es in jüngster Zeit vier Insolvenzen von Fußballvereinen. Und klar ist auch: Ohne das Geld von Red Bull ist der Weg für den Leipziger Fußball in die deutsche oder europäische Spitze versperrt.

Shownotes
RasenBallsport Leipzig
Rezept für die Erste Liga
vom 09. Mai 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Peer Vorderwülbecke