Das erste Mal im Club, die erste Reise nach Monaten oder auch einfach nur ein Treffen in großer Runde - an viele Dinge müssen wir uns jetzt erst einmal wieder gewöhnen. Eine Sozialpsychologin gibt Tipps, wie das am besten klappen kann, und Derya erzählt, wie sie sich auf ihre erste Reise nach langer Zeit vorbereitet.
Derya freut sich riesig. Sie hat einen Urlaub geplant, Lanzarote steht auf dem Programm. Wie so viele von uns sehnt sie sich nach den vergangenen Monaten wieder nach Erholung. Sie ist vollständig geimpft, macht sie sich aber trotzdem Sorgen über bestimmte Dinge. Über die Stornierungsmöglichkeiten hat sie sich genau informiert, genauso wie über die Inzidenzen vor Ort.
"Menschen gewöhnen sich an alle Umstände, das kann der Mensch wirklich sehr gut."
Generell findet Derya, dass die "neue Normalität" fast nur Schönes mit sich bringt, auch wenn man sich auf verschiedene, mittlerweile fast schon verlernte Situationen wie den Barbesuch oder eine Reise intensiver vorbereiten muss.
"Wie geht noch mal Small Talk? Man sieht sich jetzt wieder persönlich und nicht mehr digital. Etwas Normalität tut uns allen nach so langer Zeit wieder gut und wir sollten das wertschätzen."
Unterschiede auch mal aushalten
"Wir orientieren uns meistens an anderen," sagt die Sozialpsychologin Lena Hahn von der Uni Trier. Ob wir uns richtig oder falsch verhalten, gleichen wir mit dem Verhalten der anderen ab, erklärt Lena Hahn. Wir könnten uns mit Leuten vergleichen, die viel unterwegs sind, Party machen und reisen, oder mit Leuten, die noch immer fast nur zu Hause bleiben. Je nach dem, mit wem wir uns vergleichen, beurteilen wir uns selbst auch anders.
Wenn uns gewisse Dinge noch Angst machen, wir sie aber eigentlich wieder genießen wollen, können wir versuchen unsere Denkweise anzupassen. Das funktioniere, indem wir uns auf die Belohnung fokussieren, statt auf die Angst, sich eventuell anzustecken. Zum Beispiel sollten wir daran denken, wie toll es ist, die Freundin nach anderthalb Jahren wiederzutreffen, den Lieblingsmusiker live zu hören oder im Restaurant mal wieder Essen zu gehen, rät Lena Hahn.
"Anstatt zu denken: Ich will mich nicht anstecken, können wir uns sagen, wie toll es wird die Freundin nach längerer Zeit wieder zu sehen oder im Restaurant einfach mal wieder lecker zu essen."
Außerdem könne man trainieren Unterschiede auszuhalten. In Social Media etwa nicht immer Dinge konsumieren, die unserer Einstellung und Meinung entsprechen, sondern auch mal Inhalte lesen, die entgegengesetzt unserer Meinung sind. Dadurch lernen wir auch andere Meinungen auszuhalten. Lena Hahn gibt den Tipp, Dinge grundsätzlich offen anzusprechen, ob etwa eine Umarmung okay ist. Jeder müsse einen eigenen neuen Zugang zu sozialen Kontakten finden, mit dem er oder sie sich wohlfühlt.
Zukunftsmusik
Einen Blick in die Zukunft wirft die Studie "New Normal: Wie lebt Deutschland in der Post-Corona-Welt?" des digitalen Handelsunternehmens QVC, die in Zusammenarbeit mit Trendforscher Professor Peter Wippermann und Bonsai Research entstanden ist. Diese hat unter anderem Folgendes herausgefunden:
- "Ich style mich, um bei Videokonferenzen besser auszusehen", sagen 61 Prozent unter den 21- bis 35- Jährigen laut der aktuellen QVC-Umfrage. Jeder Zweite hat dafür sogar den Hintergrund aufgehübscht. Ebenfalls jeder zweite Deutsche bevorzugt Videocalls statt Geschäftsreisen als Teil des Jobs. Unter den Jüngeren sind es sogar 61 Prozent.
- 38 Prozent der Deutschen würden sich Mikrochips zur Gesundheitsvorsorge implantieren lassen. Das sind 12 Prozent mehr als noch vor drei Jahren.
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