Im Hamburger Hafen hat das bislang größte Containerschiff angelegt. Antoine de Saint Exupéry heißt der Mega-Frachter, der rund 20.000 Container transportieren kann. Max Johns, Professor für Maritimes Management an der Hamburg School of Business Administration, erklärt, warum die Schiffe immer größer werden.

Auch Schiffsexperten wie Max Johns haben sich bis vor wenigen Jahren nicht vorstellen können, dass solche Riesen über die Ozeane schippern werden. "Wir haben schon vor zehn Jahren geglaubt, dass bei 8000 Containern das absolute Limit ist", sagt Max Johns. Damals fassten die Schiffe 10.000 Container - heute sind es über 20.000.

 "Wir sind mittlerweile vorsichtig geworden, ein Limit nach oben festzulegen", sagt Max Johns. Es gibt Studien, die sogar 50.000 Container für möglich halten.

Revolution der Containerschiffe

Aber warum unterschätzten die Experten die Leistungsfähigkeit von Containerschiffen? Max Johns, der auch Geschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder ist, sieht dafür drei Gründe:

  • Man hatte gedacht, dass viele Häfen nicht derart schnell so große Schiffe entladen könnten.
  • Man war skeptisch, ob sich so große Schiffe bauen lassen.
  • Aber vor allem konnte man sich solche Container-Zahlen gar nicht vorstellen. 20.000 Container auf einem Schiff? Da mangelte es an Vorstellungskraft.
Im Hafen Hamburg fährt das Containerschiff Antoine de Saint Exupery ein; es ist das bisher größte Containerschiff in der Geschichte des Hamburger Hafens (15.03.2018); Foto: dpa
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So sah es aus als der Mega-Frachter Antoine de Saint Exupéry in Hamburg einlief.

Doch gerade Häfen in China zeigten, wie sehr sie sich anpassen können und wie schnell sie auch große Schiffe entladen können. Die Konkurrenz zwischen den Häfen wächst - international, aber auch innerhalb Europas. Hamburg zum Beispiel steht im Wettbewerb mit Rotterdam, Antwerpen und Southhampton. Alle wollen die großen Schiffe für sich gewinnen. In Hamburg wurde deshalb heftig über eine Elbvertiefung diskutiert und vor Gericht gestritten. Als Reederei-Vertreter will Max Johns, dass der Hamburger Hafen die Elbvertiefung durchsetzt.

"Da muss Hamburg mitmachen oder es wird zu einem Provinzhafen."

Umweltverbände wie der BUND lehnen die Elbvertiefung ab. Johns nimmt hier eine andere Position ein: So ein großes Schiff wie zum Beispiel die Antoine de Saint Exupéry verhindere mögliche Umweltschäden. "Man spart viel Treibstoff, wenn man mit weniger Schiffen fährt" sagt Johns.

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Shownotes
Konkurrenz der Häfen um Containerschiffe
Der dickste Pott, der je in Hamburg war
vom 15. März 2018
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Max Johns, Professor für Maritimes Management an der "Hamburg School of Business Administration" sowie Geschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder