Die EU diskutiert über Roaming. Im Prinzip sollen Gebühren fürs Telefonieren im Ausland abgeschafft werden. Für Handynutzer ist das natürlich ein Traum. Anbieter von Telefonnetzen finden das nicht ganz so super.
Der Wochenendtrip nach Paris, das Praktikum in Stockholm - wir sind ganz schön viel unterwegs mit unserem Smartphone. Und immer, wenn wir eine europäische Landesgrenze überschreiten, bekommen wir eine SMS mit Tarifinfos aufs Handy geschickt. Die klärt uns über die Roaming-Gebühren auf. Nach einem ersten Entwurf der Europäischen Union soll es diese Gebührenaufschläge ab Sommer 2017 nicht mehr geben.
"Ich finde, dieses Roaming passt auch gar nicht mehr in die heutige Zeit, wo wir mal eben ins europäische Ausland fahren oder fliegen. Da ist das einfach super nervig, nicht normal sein Handy weiter benutzen zu können."
Allerdings gilt das nicht uneingeschränkt, sondern nur für 90 Tage. Das heißt, die Roaming-Gebühren fallen erst an, wenn man sich länger als drei Monate im Ausland aufhält. Aber dann lohnt es sich vielleicht sowieso, sich einen lokalen Handytarif zu besorgen.
Schutz vor ausländischer Konkurrenz
Der Grund ist tatsächlich recht einleuchtend. Denn gäbe es keine Begrenzung, könnten wir uns einfach in einem Nachbarland einen günstigeren Tarif besorgen, zum Beispiel in Belgien, und damit weiter in Deutschland telefonieren. Dabei nutzen wir dann aber deutsche Handynetze, die von den hier ansässigen Unternehmen ja finanziert werden. Das wäre natürlich unfair.
Was an den 90 Tagen allerdings blöd bleibt: Einige Telefonanbieter können nach aktueller Planung verlangen, dass man sich nach 30 Tagen einmal im heimischen Netz einloggen muss, um weiterhin vom Roaming befreit zu bleiben. Da bleibt dann nur, die SIM-Karte einmal nach Hause zu schicken und jemanden zu bitten, sich damit kurz mal ins deutsche Netz einzuwählen. Eher unpraktisch.