Die einen lieben das Wintergemüse, die anderen finden Geruch und Geschmack zum Davonlaufen. Dabei ist Rosenkohl nicht mehr so bitter wie früher. Lecker zubereitet lassen ehemalige Gegnerinnen ihn sich sogar schmecken.
Die Rosenkohlzeit beginnt und auf dem Markt gibt es ihn jetzt frisch zu kaufen. Für unsere Reporterin Monika Ahrens war Rosenkohl allerdings nie ein Quell kulinarischer Freuden. Als Kind hat sie ihn klassisch zubereitet bekommen: in Salzwasser gekocht und in Butter geschwenkt.
"Ich habe den Rosenkohl gleich wieder rausgewürgt. Und das wars dann. Seitdem gabs bei mir keinen Rosenkohl mehr."
Warum Rosenkohl bitter schmeckt
Doch dem niederländischen Wissenschaftler Hans van Doorn ist es gelungen herauszufinden, warum für manche Menschen der Geschmack von Rosenkohl so unerträglich ist. Es sind schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen, die Senfölglycoside, mit denen sich der Rosenkohl gegen den Kohlweißling, Fliegen, Blattläuse und andere Schädlinge wehrt.
Hersteller von Rosenkohlsaat haben alte Sorten gefunden, die weniger Senfölglycoside enthalten. Die milden alten haben sie mit den neuen ertragreichen Sorten gekreuzt und haben so eine neue mildere Sorte gezüchtet.
Diesen milden Rosenkohl hat sich Monika zubereitet:
- Rosenkohl klein schneiden
- mit Olivenöl beträufeln
- salzen und pfeffern
- auf ein Backblech geben
- 10 Minuten im Ofen backen
- währenddessen: Knoblauch-Zwiebel-Zitronen-Sahnesoße zubereiten
- Rosenkohl zusammen mit Nudeln in einer Pfanne in der Soße schwenken
"Der Rosenkohl hat so leicht nussig, kohlig geschmeckt - und überhaupt nicht unangenehm."
Zwar ist der mildere Rosenkohl beliebter und findet seinen Weg auch in schickere Restaurants. Aber alte Rosenkohlfans vermissen jetzt das Bittere. Laut Fachleuten sind die Bitterstoffe auch gesund, weil sie die Verdauung fördern.
Gesundes Wintergemüse
Aber nicht nur für Verdauung ist der Rosenkohl gut, er enthält viele Vitamine, insbesondere Vitamin C, sowie an Mineralstoffe wie Kalium und Folsäure. Diese Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem, die Blutgerinnung und die allgemeine Gesundheit.
Weniger Bitterkeit mag für den Geschmack angenehm sein. Doch Naturschutzverbände kritisieren, dass die Pflanzen ohne die Bitterstoffe für Schädlinge anfälliger sind, weswegen dann wieder mehr Pestizide eingesetzt werden müssen.