Um von A nach B zu kommen, greifen wir oft auf ein Navigationssystem zurück – meistens sprechen wir dann vom GPS. Es gibt aber noch andere Ortungssysteme, zum Beispiel Galileo, das Satellitennavigationssystem der EU. Mehr als eine Milliarde Smartphones können dieses Signal empfangen.

Wie die EU-Kommission mitteilte, gibt es aktuell mehr als eine Milliarde Smartphones, die das Galileo-Signal empfangen. 26 der insgesamt 30 geplanten Satelliten umkreisen derzeit die Erde, um die Navigation sicherzustellen. Bis 2021 sollen die übrigen vier ins All gebracht werden.

Seit 2016 ist Galileo in Betrieb, wie unser Netzreporter Konstantin Köhler berichtet. Doch das System ist noch nicht so präzise, wie es bis Ende des kommenden Jahres sein soll. Daher greift Galileo derzeit noch auf Signale anderer Satellitennavigationssysteme zurück, etwa GPS (USA), Glonass (Russland) oder Beidou (China).

Unabhängigkeit für die EU mit Galileo

Galileo soll Europa unabhängig vom amerikanischen GPS machen. Bedeutend ist das nicht nur für die Auto- und Lkw-Fahrerinnen und Fahrer auf unseren Straßen, sondern auch für den Logistik- und Transportbereich, den Aktienhandel an den Börsen oder die Steuerung unseres Stromnetzes. Sie sind alle auf Signale aus dem Weltall angewiesen. Ohne Satellitennavigationssystem gehe es mit der europäischen Wirtschaft in den Keller, sagt Konstantin Köhler. Galileo soll genau das verhindern.

"Ohne Satellitennavigationssystem geht es mit der europäischen Wirtschaft in den Keller."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk Nova

Unabhängig davon wird das Ortungssystem der EU präziser arbeiten als zum Beispiel GPS, weil es neuer ist. Weiß euer Navi auf der Autobahn manchmal nicht, auf welcher Spur ihr seid, soll das mit Galileo besser werden.

Ist das System einmal vollständig in Betrieb, müsst ihr keine zusätzliche App auf eurem Endgerät installieren. Die üblichen Navigationsapps greifen selbstständig auf eines der Satellitennavigationssysteme zu. Über verschiedene Apps könnt ihr herausfinden, mit welchem Satellitensignal euer Smartphone gerade arbeitet.

Shownotes
Satellitennavigation
Mehr Smartphones können mit EU-Projekt Galileo navigieren
vom 10. September 2019
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk Nova