Du Otto! Du Heini! Du Vollhorst! Alpha-Kevin! Manche Namen werden zu Schimpfwörtern. Warum eigentlich? Namensforscherin Gabriela Rodriguez hat es uns erklärt.

Es sind meistens alte Namen aus dem ländlichen Raum, die sich zu Schimpfnamen entwickelt. Sie werden als weniger intelligent wahrgenommen. Häufig sind es auch Kose- oder Kurzformen wie Heini, Ursel oder Uschi. Im Englischen ist Jack der Klassiker - als Koseform von Jakob. Er wird gleichgesetzt mit Idiot. Bildungsbürger benutzten früher in der Regel keine Abkürzungen, sondern den ganzen Namen. Nicht nur in Deutschland.

Kevin und Chantal

Auch die Redewendung "Hinz und Kunz" geht auf Vornamen zurück. Heinrich und Konrad sind gemeint, die es so oft gab, dass der Ausspruch heute noch stellvertretend für "Jedermann" abwertend benutzt wird. Doch was ist, wenn man einen solchen Namen trägt. Vielleicht Kevin oder Chantal heißt. Wie fühlen die sich mit dieser Abwertung? Gabriela Rodriguez hat festgestellt, dass in dem Umfeld dieser Personen diese Abwertung meist gar nicht existiert.

Die Namensträger haben weniger Probleme damit als die Menschen, die es als Beleidigung empfinden.
Gabriela Rodriguez ist Namensforscherin an der Uni Leipzig

Und welcher Name kommt als nächstes? Das hängt vom Namen und seinen Namensträgern ab. Es kann passieren, dass eine Person negative Schlagzeilen macht und sich ein Schimpfname entwickelt. Man kann es aber leider nicht voraussagen.

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Shownotes
Schimpfwörter
Vom Horst zum Vollhorst
vom 26. September 2015
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Gabriela Rodriguez