Auch Zucker ist deutlich teurer geworden. Der Krieg spielt eine Rolle, die Dürre im vergangenen Jahr als auch die Tatsache, dass aus Zuckerrohr oft gar kein Zucker mehr hergestellt wird.

"Im Discounter hat das Kilo Zucker im April 2022 knappe 80 Cent gekostet - heute kostet es 1,50 Euro."
Celine Wegert, Deutschlandfunk Nova

Die Nachfrage der Verbraucher*innen ist nach wie vor hoch – doch der Weltmarkt kann einfach nicht genug Zucker anbieten. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Wie auch bei anderen Lebensmitteln, spielt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eine große Rolle. Internationale Lieferketten werden dadurch beeinflusst und verlangsamt. Außerdem sorgen die massiv gestiegenen Energiepreise (u.a. in Folge von gestoppten Gaslieferungen aus Russland) für höhere Produktionskosten.
  • Der extrem heiße Sommer hat 2022 zu einer knapperen Ernte geführt – auch bei Zuckerrüben und Zuckerrohr. In Europa werden Zuckerrüben vor allem in Deutschland und Frankreich angebaut, die größten Zuckererzeuger auf dem Weltmarkt sind aber Länder wie Brasilien, Indien, Thailand, Australien und Mexiko. Vor allem in Indien und Thailand sind die Zuckerexporte ins Ausland zurückgegangen, weil die Länder selbst weniger produziert haben.
  • Manche Hersteller produzieren aus Zuckerrohr inzwischen lieber Biokraftstoff statt Zucker – weil sich das für sie finanziell mehr lohnt.

Zuckerersatzprodukte keine wirkliche Alternative

Süßstoff oder auch andere Zuckerersatzprodukte schmecken zum einen anders – und sind zudem laut Verbraucherzentrale meistens deutlich teurer als Haushaltszucker.

Außerdem kämen die Rohstoffe für die Zuckeralternativen oft nicht aus Europa, sodass die Transportwege Umwelt und Klima belasten. Ein Beispiel dafür ist der unter anderem bei Insta als gesündere Zuckeralternative angepriesene Kokosblütenzücker. Er ist teurer und kommt aus Südostasien zu uns in den Supermarkt.

Shownotes
Schlechte Ernte
Teurer Zucker: Preisanstieg um 70 Prozent
vom 17. April 2023
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Celine Wegert, Deutschlandfunk Nova