Draußen brennt so richtig die Sonne. Eigentlich super, nur für die Haut eine Belastung. Doch Forscher sind dicht dran an der Lösung: Selbstbräuner mit Sonnenschutz.

Wissenschaftler aus Boston sind dem Selbstbräuner, der gleichzeitig vor Sonne schützt, auf der Spur. Bislang ist es ja so: Menschen mit heller Haut haben ein hohes Hautkrebsrisiko. Dunklere Hauttypen sind dagegen besser vor UV-Strahlen geschützt. Deshalb haben die Forscher nach Stoffen gesucht, die die Haut anregen, Pigmente zu bilden, wie sie in dunkler Haut vorhanden sind.

"Dunkle Haut ist besser vor UV-Strahlen geschützt. Studien haben sogar ergeben, dass der Hauttyp entscheidender ist als die UV-Belastung."
Matthias Wurms, Deutschlandfunk Nova

Forscher in Boston haben eine neue Klasse von Molekülen entdeckt, die in die menschliche Haut eindringen und sie dunkler machen können - und damit auch vor UV-Strahlen schützen würden. Bisher hat das nur mit Mäusen im Labor geklappt. Das langfristige Ziel ist aber eine selbstbräunende Sonnencreme, die vor der Sonne schützt, indem sie die Haut bräunt. 

"Je höher die Dosis, desto dunkler die Haut. In den Tests konnten sie Mäuse in ein bis zwei Tagen fast schwarz werden lassen."
Matthias Wurms, Deutschlandfunk Nova

Die Moleküle stimulieren die Gene, die für die Pigmentproduktion zuständig sind. Je höher die Dosis, desto dunkler die Haut. Die Bräune lässt dann langsam wieder nach, wenn die Hautzellen sich erneuern – genau wie die Sonnenbräune.

Nebenwirkungen noch nicht bekannt

Der Prozess ist ähnlich dem der Pigmentproduktion angeregt durch UV-Strahlen - nur ohne UV-Strahlen. Viele klinische Tests stehen aber noch aus, bevor der selbstbräunende Sonnenschutz marktreif ist.

Optimale Bräune gelingt bis dahin also nur mit viel Sonnenschutz und viel Zeit - also ganz langsam bräunen. Allerdings wirken dabei auch natürliche UV-Strahlen auf die Haut. Und die können immer Schäden an der DNA verursachen.

Shownotes
Forschung
Bräune inklusive Sonnenschutz
vom 14. Juni 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartner: 
Matthias Wurms, Deutschlandfunk Nova