Wenn die Temperaturen im Winter Richtung null Grad marschieren, beginnt für die Obdachlosen die härteste Zeit des Jahres. Damit weniger von ihnen nachts erfrieren, haben zwei Niederländer den Sheltersuit entwickelt.
Bei eisigen Temperaturen ohne ein Dach über dem Kopf draußen übernachten. Für uns vollkommen undenkbar, für viele Obdachlose weltweit schmerzhafte und lebensgefährliche Realität. Dagegen wollen Bas Timmer und Alexander de Groot etwas unternehmen. Zusammen haben die beiden ein Start-up gegründet, das den Sheltersuit produziert, einen Schutzanzug für Obdachlose und Flüchtlinge.
Der Sheltersuit besteht aus einer dicken, wärmespeichernden Jacke und ein Schlafsackunterteil, dass an der Jacke befestigt werden kann. Grund für das Engagement der beiden ist der Tod des Vaters eines ihrer Freunde, der kurz zuvor obdachlos geworden war. Gefertigt wird der Anzug in einer ehemaligen Motorradwerkstatt mit Hilfe syrischer Flüchtlinge aus einem benachbarten Flüchtlingsheim. Einer von ihnen ist Ali aus Syrien. Er arbeitet bereits seit fünf Monaten für die beiden Start-up-Gründer, allerdings ohne Bezahlung.
Der Sheltersuit finanziert sich bisher nur über Spenden
So wie die Flüchtlinge ihre Arbeitszeit spenden, sind Alexander und Bas auch bei den verwendeten Materialien auf Zuwendugen von Firmen angewiesen. Um die Stückzahl im nächsten Jahr zu erhöhen, haben beide ihre vorherigen Jobs gekündigt und widmen sich jetzt voll und ganz ihrem Projekt. Unsere Autorin Vera Pache hat den beiden einen Sheltersuit abgekauft und zu Hause dem Obdachlosen Walter geschenkt, der direkt einen wertvollen Tipp aus der Praxis parat hat. Da er manchmal auf schmutzigem Untergrund schlafen muss, ist das helle Material des Anzugs für die Pflege nicht sonderlich gut geeignet.
“ Ich finde die Idee gut, aber man sollte ihn ein bisschen leichter machen. Weil es bleibt beim Obdachlosen ja nicht beim Schlafsack. Da kommt ja noch mehr dazu.“