Das Hochwasser Anfang Juni überschwemmte Teile von Bayern und Baden-Württemberg. Simbach hat es besonders verheerend getroffen. Bis heute ist die Lage dort katastrophal.
Die Bilder haben wir alle gesehen: Autos, die von der Schlammlawine mitgerissen werden, Menschen, die durchs hohe Wasser ihr Hab und Gut tragen, die Aufräumarbeiten, zerstörte Häuser, die vielen Freiwillige, die versuchen, den Simbachern zu helfen.
Die Bürger in Simbach brauchen Hilfe. Die Betroffenen schwankten zwischen Aktionismus, Lethargie und völliger Verzweiflung, sagt Manfred Becher vom Caritasverband Rottal-Inn. "Was ich vermisse, ist ein effektives Krisenmanagement in der Stadt und in der Umgebung." Die Fluthilfe der Caritas am ersten Tag der Katastrophe startete, ist immer noch nötig. Gerade hat die Hilfsorganisation einen ehemaligen Supermarkt wieder eröffnet, um die Menschen mit dem Allernötigsten zu versorgen.
"Simbach ist ein Ort, der tief gespalten ist. Einige Stadtteile sehen aus wie nach einem Krieg."
Ein großer Teil der Hilfe ist unstrukturiert, kritisiert Manfred Becher. "Die ehrenamtlichen Helfer haben bis heute großartigste Arbeit geleistet", sagt er. "Aber so langsam kommen sie an ihre Grenzen." Es geht auch nicht nur um materielle Unterstützung, um die vielen zerstörten Häuser und vernichtete Existenzen. "Es geht um tiefe Wunden in den Seelen der Betroffenen." Die Aufräumarbeiten dauern an.
"Es war ein Flut-Tsunami. Es war ein Jahrtausendhochwasser."
Beim Hochwasser am 1. Juni 2016 kam es nach heftigem Regen zur Hochwasserkatastrophe, bei der in der Region sieben Menschen starben. Der Fluss Simbach hatte einen Wasserstand von mehr als fünf Metern - normal sind 50 Zentimeter. Aus dem Landesamt für Umweltschutz hieß es: "Am Simbach wird von einem mehr als 1000-jährlichen Hochwasser ausgegangen.“