Ich verwische meinen Lippenstift und mache ein Selfie, damit du zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge gehst - das ist die Idee der #SmearforSmear-Kampagne.

#SmearforSmear heißt die Kampagne, die der britische "Jo's Cervical Cancer Trust" ins Leben gerufen hat. Dabei wischen sich Frauen mit der Hand den Lippenstift durch ihr Gesicht. Denn zum einen ist mit "smear" das Verwischen des Lippenstifts gemeint, zum anderen heißt der Test auf Gebärmutterhalskrebs im Englischen "Smear Test" - auf Deutsch "Abstrich". Die Kampagnenselfies sehen dann so aus, wie die Bilder, die Georgia May Jagger und Cara Delevingne von sich bei Instagram gepostet hat.

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Genau das kritisiert die Journalistin Lisa Ludwig vom Vice-Magazin. Für sie sind die Selfies mit verwischtem Lippenstift einfach nur Momente der Selbstinszenierung, die mit der Krankheit Gebärmutterhalskrebs gar nichts zu tun haben.

"Womöglich solltest du einen Termin zur Vorsorgeuntersuchung vereinbaren, anstatt über die Anschaffung eines Selfie-Sticks nachzudenken."

Die Sache mit der Moralkeule

Bei der Ice Bucket Challenge, die auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam machen sollte, sei das so ähnlich gewesen, schreibt Lisa Ludwig. Letztendlich hätten dabei die Promis und deren Figur im Fokus gestanden - nicht die Nervenkrankheit ALS. Was Lisa Ludwig nicht erwähnt: Im Zuge der Ice Bucket Challenge sind über 40 Millionen Dollar gespendet worden - zur Erforschung von ALS.

Ja, und vielleicht ist die #SmearforSmear-Kampagne schon allein damit erfolgreich, dass sie Frauen darauf aufmerksam macht, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen - Selbstinszenierung hin oder her.

Shownotes
#SmearforSmear
Selfies und Gebärmutterhalskrebs
vom 03. Februar 2015
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Konstantin Zurawski