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Sehen, was deine Freunde sehen - das verspricht die Smartphone-App "Sup", die es seit August für IOS und seit dieser Woche auch für Android gibt. Die App ist ein witziges Gimmick. Und eine Form der Kontrolle.

Die meisten Social-Media-Anwendungen sprechen unsere narzisstische Seite an. Bei Facebook, Instagram oder Snapchat geht es vor allem darum, dass wir als User möglichst viel aus unserem Leben mit Freunden und Unbekannten teilen. Einen Schritt weiter geht die App "Sup" - eine Kurzform von "What's up?". Sup ermöglicht es, für zehn Sekunden zu sehen, was die Handykamera eines Freundes, des Sup-Users, zeigt. Und man kann den Freund über Kommandos steuern: Schau doch mal da hin, zeig mir dieses Schild, gehe die Straße nach links und so weiter.

"Das heißt, ich kann dir durch meine Interaktion signalisieren, was ich sehen will. Oder ich kann dich auch bitten mir ein Selfie zu schicken. Du wirst so zum Avatar für deine Freunde."
DRadio-Wissen-Netzautorin Martina Schulte über Sup

Das Besondere ist, dass die App ein Interesse beim Betrachter an den Erlebnissen seiner Sup-Freunde voraussetzt. "Du bittest um Inhalte", erklärt DRadio-Wissen-Reporterin Martina Schulte, "das ist nicht wie sonst in sozialen Medien, wo du üblicherweise mit tonnenweise Content überschüttet wirst." Das Prinzip funktioniert also nur, wenn beide mit dem Content-Austausch einverstanden sind und beide in der Freundesliste des anderen stehen. "Das ist ein ganz nettes Tool, um mal kurz die Realität mit jemandem zu teilen, den du leider gerade nicht sehen kannst", meint Martina.

Durch die Smartphone-Kamera eines Fremden

Dabei soll es aber nicht bleiben: Die Entwickler wollen die App so erweitern, dass die User nach einer fremden Person an einem Ort suchen und ihn bitten können, einen kurzen Ausschnitt aus seiner Realität zu schicken. Wer wissen will, wie gerade das Wetter in Seattle ist oder was im Stadion im Champions-League-Finale los ist, kann das so herausfinden. Bart Stein, einer der Sup-Entwickler erklärt im Interview mit Techcrunch: "The vision behind the company was to build a platform for live video streaming from anywhere in the world."

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Eine Frau knabbert an einem Eisstil und hält Smartphone hoch, auf dem ein Foto von ihr zu sehen ist.
Eine Frau knabbert an einem Eisstil und hält Smartphone hoch, auf dem ein Foto von ihr zu sehen ist.
Shownotes
Social-Media-App Sup
Ich sehe das, was du jetzt siehst
vom 19. September 2014
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Martina Schulte