Die Alternativen zu X, ehemals Twitter, legen zu: Immer mehr Menschen nutzen Social-Media-Apps wie Bluesky oder Mastodon. Dafür sorgt X-Besitzer Elon Musk sogar selbst.
Nach Elon Musks Übernahme von X (früher Twitter) suchen sich immer mehr Menschen alternative Social-Media-Plattformen. Es gibt inzwischen diverse Angebote. Zu den größten Konkurrenten gehören diese drei:
- Mastodon
- Threads von Meta
- Bluesky
Musk selbst beschert Konkurrenz neue Accounts
Immer wieder erhalten diese Plattformen einen richtigen Schwung neuer Nutzerinnen und Nutzer. Das passiert vor allem dann, wenn X-Besitzer Elon Musk mal wieder mit neuen Ankündigungen für Aufruhr sorgt. Zuletzt gab es beispielsweise auf einen Schlag mehr als 50.000 Neuanmeldungen bei Bluesky. Auch aus Deutschland kamen überdurchschnittliche viele Anmeldungen.
"Mehr als 50.000 Personen haben in der vergangenen Woche bei BlueSky einen neuen Account angelegt, unmittelbar nachdem Musk von einem für alle kostenpflichtigen X für alle gesprochen hat."
Kurz vorher hatte Elon Musk davon gesprochen, X für alle Nutzerinnen und Nutzer kostenpflichtig zu machen. Der Run auf Bluesky war so groß, dass die Plattform die Neuanmeldungen vorübergehend sogar stoppen musste, weil die Server überlastet waren. Eine ähnliche Welle für Bluesky gab es auch schon, als Elon Musk angekündigt hatte, die Blockier-Funktion auf X abzuschalten.
Wie ihr bei Bluesky reinkommt
Allerdings kann sich nicht jeder einfach so bei Bluesky anmelden. Wer dort aktiv werden will, braucht eine Einladung mit einem Code. Viele Codes werden beispielsweise auf X verschenkt – oder auf kleinanzeigen.de gehandelt.
Wer angemeldet ist, wird feststellen, dass die App tatsächlich sehr ähnlich aussieht wie X – wenn auch eher wie eine abgespeckte Version mit weniger Funktionen. Dafür will Bluesky bei seinen Nutzerinnen und Nutzer mit Transparenz punkten. Die Mitglieder sollen auch entscheiden können, welcher Algorithmus für die Timeline aktiviert wird.
Mastodon: Komplizierte Anmeldung
Eine weitere Alternative zu X ist Mastodon. Dort gibt es inzwischen zwei Millionen aktive Accounts – im Vergleich zu X sind das immer noch ziemlich wenig. Dort loggen sich täglich mehr als 250 Millionen Menschen ein. Auch die Plattform Mastodon will mit Transparenz punkten. Und ähnlich wie Bluesky ist sie dezentral, das heißt, es gibt verschiedene Server, die untereinander kommunizieren können.
"Bei Mastodon ist der Einstieg mühsamer. Man muss sich erst einmal einen eigenen Server, die sogenannte Instanz, suchen, bei der man sich anmeldet."
Das macht das Anmelden aber auch kompliziert. Man muss sich nämlich erst einmal einen eigenen Server (die sogenannte Instanz) suchen, bei der man sich anmeldet. Jeder Server hat dann wieder unterschiedliche Regeln und Nutzungsbedingungen. Und man benötigt zum Beispiel zur Kommunikation mit einem anderen User nicht nur seinen Usernamen, sondern auch immer den Namen der Instanz.
Richtig durchgesetzt hat sich Mastodon bislang noch nicht – und es ist gerade auch keine entsprechende Dynamik zu erkennen. Aber immerhin gab es in der vergangenen Woche ein großes Update, so dass die lang ersehnte Volltextsuche jetzt kommen wird. Vielleicht gibt das manchen potentiellen Nutzerinnen und Nutzern den notwendigen Push.
Threads ist der stärkste Konkurrent
Was die Nutzerzahlen angeht, ist Threads bislang der größte Konkurrent von X. Meta brachte die App Anfang Juli auf den Markt und rief eine Milliarde Instagram-Nutzende zum Download auf. So kam es, dass innerhalb weniger Tage die Marke von 100 Millionen neuer Accounts geknackt wurde. Inzwischen ist die Zahl aber deutlich gesunken. Laut Daten des IT-Unternehmens Similarweb nutzen zurzeit im Schnitt 10,3 Millionen Menschen pro Tag Threads.