Wie denken Menschen mit rechtsnationaler Gesinnung über das Ausschlussverfahren der AfD gegen Björn Höcke? Wir haben Diskussionen in Facebook beobachtet.
Unser Landeskorrespondent Axel Schröder hat sich vor zweieinhalb Jahren einen Fake-Account auf Facebook zugelegt und sich mit rechtsnationalen Facebook-Usern angefreundet. Nach und nach hat er sein Profil aufgebaut und wurde auch in geschlossenen rechten Facebook-Gruppen aufgenommen wie "Pegida - jetzt erst recht", "Aufwachen Deutschland" oder "Frauke Petry-Fanclub".
Wüste Beleidigungen und verfassungsfeindliche Statements unterm Radar
In den Posts und Kommentaren, die Axel beobachten kann, geht es häufig darum, dass sich die User als Opfer der gesellschaftlichen Entwicklung sehen und glauben, sie hätten eine historische Mission, Deutschland zu retten. Gemeinsam wetteren sie gegen das politische Establishment, schimpften über die Bundeskanzlerin Angela Merkel, den alten und neuen Bundespräsidenten und einige Grünen-Politiker würden als Hassfiguren aufgebaut. Tenor ist, sagt Axel, immer wieder "die da oben", die "nach der Machtübernahme eingesperrt und an die Wand gestellt" werden.
"Das sind wirklich wüste Fantasien, die die Menschen da ausbreiten."
Viele Post sind Pro-Russland, Pro-Trump und gegen den Islam ausgerichtet, berichtet Axel. Darunter mischen sich Meinungen, die aus der Identitären Bewegung, von der AfD oder NPD kommen. Das Ausschlussverfahren der AfD gegen Björn Höcke wird rege kommentiert. Zum einen sei Björn Höcke "der Heilsbringer schlechthin", zum anderen bekennen Usern, aus der AfD austreten zu wollen, sollte Höcke nicht ausgeschlossen werden. Vor allem wird heftig darüber diskutiert, dass die AfD sich spalten könne, berichtet Axel.