Im Mittelmeer sollen Kriegsschiffe Jagd auf Schleuserboote machen. Auch deutsche Soldaten und Schiffe werden dabei sein. Der Bundestag hat der Marinemission "Sophia" bereits zugestimmt, am 7. Oktober geht es los.
Bisher haben sich die Europäer dezent zurückgehalten, wenn es um die Schlepperbanden ging: Mit Flugzeugen und Drohnen haben sich lediglich Informationen über deren Netzwerke gesammelt. "Es ging darum, zu verstehen und zu erklären, wie Schlepper eigentlich arbeiten", erklärt Stefan Maas aus unserem Hauptstadtstudio. Doch das war nur die erste Phase eines Drei-Stufen-Plans zur Bekämpfung krimineller Schleuser. Nun hat der Bundestag der zweiten Phase namens "Sophia" grünes Licht gegeben.
Waffenfreigabe auf dem Mittelmeer
Mit der zweiten Phase werden die Soldaten nun aktiv: Sie sollen auf hoher See Schiffe anhalten, durchsuchen und beschlagnahmen, wenn der Verdacht auf Menschenschmuggel und Menschenhandel besteht. "Das alles dürfen die Marineschiffe bisher nicht", sagt Stefan Maas, "und wenn es sein muss, dürfen die Soldaten nun auch Waffengewalt anwenden."
"Waffengewalt ist erlaubt. Aber es gilt die Maßgabe: Immer die Relation wahren. Es soll auf dem Mittelmeer kein Hochrüsten geben."
Wenn die Kriegsschiffe einen Schlepper aufspüren, sollen sie die Flüchtlinge an Bord nehmen, sich um eine medizinische Versorgung kümmern, dann werden sie nach Italien gebracht. Zusammen mit den Schleusern, die dort der Polizei übergeben werden. Die leeren Flüchtlingsboote werden zerstört.
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