Ohne Bluescreen-Technik und modernste Computersoftware wären Serien wie Game of Thrones einfach unmöglich. Für zehn Sekunden arbeiten Programmierer schon mal mehrere Monate an einer Szene.

Heute Abend läuft bei uns die letzte Folge der bereits siebten Staffel von Game of Thrones im Pay-TV. Aber von Übersättigung bei den Fans keine Spur. Der Auftakt der aktuellen Staffel im Juli sorgte für neue Rekorde in den USA und bei uns in Deutschland. 

Game of Thrones made in Stuttgart

Mitverantwortlich für die spektakulären Welten der Fantasy-Serie ist unter anderem die Spezialeffekte-Schmiede Mackevision aus Stuttgart. Seit der vierten Staffel entwirft das Unternehmen für Game of Thrones Spezialeffekte im Bereich Architektur und Landschaft.

Und für die 20-sekündige Eröffnungsszene der sechsten Folge in Staffel vier, in der die Hafenstadt Braavos vorgestellt wird, konnte Mackevision auch direkt einen Emmy für herausragende visuelle Spezialeffekte gewinnen.

"An einer Einstellung arbeiten immer drei bis vier Leute. An unserem Braavos-Shot hatten wir drei Monate gearbeitet - für im Endeffekt zehn Sekunden."
Jörn Grosshans, Special Effects Supervisor bei Mackevision

An den Effekten für die aktuelle Staffel arbeiten Jörn Grosshans und seine Kollegen bereits seit Januar und zum Teil werden die Programmierer erst während der laufenden Staffel mit ihren Animationen fertig. 

Bevor die Arbeit am Rechner beginnt, recherchieren die Macher von Mackevision an realen Orten, die als Vorbild für die fantastischen Welten dienen. Für die Hafenstadt Braavos mit seinen Kanälen, diente zum Beispiel Venedig als Vorbild. Und für den Koloss, der die Einfahrt in den Hafen bewacht, wurde das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald noch mal ganz genau unter die Lupe genommen.

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Am Computer entsteht eine fertige Szene aus vielen einzelnen 3D-Modellen, die wie bei einem Puzzle richtig angeordnet werden: zum Beispiel erst das Wasser und Inseln, dann kommen Schiffe dazu, Gebäude und so weiter.

Zum Schluss fehlen nur noch Details wie Gischt, Möwen und die passenden Lichtverhältnisse, die eine Szene erst so richtig realistisch wirken lassen. Die Spezialisierung geht dabei so weit, dass sich manche Mitarbeiter nur um die Gestaltung von Segeln kümmern.

Es gibt auch Einstellungen, wo nur ein einzelnes 3D-Modell zu den restlichen Filmaufnahmen hinzugefügt wird. Ein Beispiel dafür ist die Burg Pyke, die in der Serie auf von Sturm umtosten Klippen thront. 

Shownotes
Spezialeffekte bei Game of Thrones
Weltruhm dank Rechenpower
vom 28. August 2017
Moderator: 
Christian Schmitt
Autor: 
Felix Schledde, Deutschlandfunk Nova-Reporter