Andreas war früher spielsüchtig, inzwischen hat er seine Spielsucht überwunden. Er erzählt, welche Tricks und Methoden ihn dazu gebracht haben, mit den Online-Sportwetten anzufangen und wieso er lange nicht mehr damit aufhören konnte.
Bevor die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 begonnen hat, haben viele Wettanbieter Gratis- und Bonuswetten inseriert. Darin wurden Versprechen gemacht wie: "Zahle 100 Euro ein und du bekommst 300 Euro geschenkt." Ein scheinbar unschlagbares Angebot, dem Andreas* nicht widerstehen kann.
Spielen hat viel mit Selbstbestätigung zu tun
Das Spielen war für Andreas eine Ablenkung von anderen Dingen, und er fand es spannend und so ist er immer tiefer in die Spielsucht hineingerutscht. Besonders Live-Wetten haben ihn fasziniert, weil die Spannung stieg, sobald sich das Spielergebnis änderte. Er spielt immer öfter, aber er macht auch immer wieder mal Pausen von zwei bis drei Wochen. Allerdings bekommt er dann Mails von den Wettanbietern, die ihn immer wieder dazu verleiten, erneut zu spielen. In der Mail steht dann so was wie: "Zahle 100 Euro ein und du bekommst 100 Euro geschenkt."
"Wenn man aus 100 Euro 500 gemacht hat, glaubt man, aus den 500 Euro 5000 machen zu können. Und wenn man die 5000 Euro hat, glaubt man, dass man das wieder steigern kann."
In der Zeit zwischen 2004 und 2006 hat Andreas ungefähr 50.000 Euro verspielt. Er hat Probleme mit dem Arbeitgeber bekommen, weil er auch im Büro viel Zeit damit verbracht hat, Wetten zu platzieren. Daraufhin hat er den Job gewechselt. Die Schwierigkeiten am Arbeitsplatz waren der Grund dafür, dass er seine Familie über seine Spielsucht informiert hat. Für eine Weile ist es ihm dann gelungen, die Spielsucht rigoros zu beenden.
"Die ersten ein, zwei Wetten gehen gut und versetzen einen dann in ein Glücksgefühl - außer der Spannung hat es auch viel mit Selbstbestätigung zu tun."
*Name von der Redaktion geändert