Kitesurfen, Slacklining, Inline-Skaten, Skateboard-Fahren, Bungee-Jumping: Das Sportangebot ist so vielfältig wie nie. Denken wir. Der Sportwissenschaftler Eike Emrich sieht das anders. All diese Sportarten habe es schon im 18. Jahrhundert gegeben.
Solche Trendsportarten seien lediglich Varianten vom Laufen, Schwimmen und Radfahren. Und große Sportevents, die immer verrückter werden, beherrschen - gerade an Wochenenden - die Städte. Emrich erklärt, warum Städte Sportbegeisterte so sehr anziehen.
"Heute haben wir Metropolen. Wenn wir die betrachten, dann haben Sie natürlich beste Voraussetzungen für sportbezogene Events"
Kurz: Es existiert ein Markt mit vielen potenziellen Teilnehmern wie Zuschauern. Auch die technischen und strukturellen Voraussetzungen seien vorhanden. Und da die Menschen neugierig sind, entstehen immer wieder Trendsportarten, die dann allmählich auch wieder an Bedeutung verlieren.
Als Beispiele nennt er Reigenschwimmen und Rhönradfahren. Auch Klassiker wie Fußball und Tennis schwanken in der Bedeutung. Sein Thema: "Individualisiertes Sporttreiben und großstädtische Umgebung: Überlegungen zum Zusammenhang von sozialer Aufmerksamkeit und stilisierter Individualität".
Wie Städte auf die aktuelle und künftige Sportnachfrage reagieren, berichtet der Bürgermeister für Sport in Leipzig, Heiko Rosenthal. "Strategie der Sportentwicklung für Städte - das Beispiel Leipzig" heißt sein Vortrag, den er am 5. September 2014 auf der Jenaer Sportmanagement-Tagung gehalten hat. Obwohl sich urbane Zentren immer mehr zu "sportiven Lebensräumen" entwickeln, fehle das Geld, um zum Beispiel das oft nachgefragte Eishockey in Leipzig zu fördern.
"Das Sportamt der Stadt Leipzig hat 1990 180 Mitarbeiter gehabt. Wir sind jetzt bei 50 angekommen"
Die Veranstaltung wurde organisiert und ausgetragen vom Lehrstuhl für Sportökonomie und Gesundheitsökonomie: