Die Netflix-Serie "Squid Game" bricht derzeit alle Rekorde. Inzwischen wird das Prinzip der Serie sogar im echten Leben umgesetzt. Allerdings ohne Tote.
"Squid Game" ist eine koreanische Dramaserie, in der hoch verschuldete Frauen und Männer zu einem Wettkampf eingeladen werden, bei dem sie Kinderspiele spielen. Aber nur der oder die Gewinnerin bekommt am Ende mehrere Millionen. Verlierer werden getötet.
"Alle, die bei diesem Spiel ihr Leben einsetzen, sind Menschen, die im Leben gescheitert sind. Und die entweder kriminell oder so hoch verschuldet sind, dass sie keinen Ausweg mehr sehen."
Schon drei Wochen nach dem Erscheinen gehört Squid Game nach Angaben von Netflix zu seinen erfolgreichsten Projekten. In vielen Ländern erreichte die Serie Platz eins der plattformeigenen Streaming-Charts.
Koreanische Kultur durch "Squid Game" kennenlernen
In Abu Dhabi, in den Vereinigten Arabischen Emiraten soll es nun ein Real-Life-Squid-Game geben. Ausgerichtet wird das Ganze dort vom Koreanischen Kulturzentrum. Das hatte Ende September, kurz nach Veröffentlichung der Serie, ein Video gepostet und dazu aufgerufen, sich zu bewerben.
Mehrere hundert Menschen sind offenbar diesem Aufruf gefolgt. Und so findet nun am Dienstag (12.10.2021) das echte „Squid Game“ in Abu Dhabi statt. Allerdings ohne Tote. Und es wird auch kein Preisgeld in Höhe von 33 Millionen Euro geben, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Rahel Klein.
"Es wird niemand sterben. Und es gibt auch kein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 33 Millionen Euro wie in der Serie. Aber es werden ein paar von den dort vorkommenden Kinderspielen gespielt."
Zwei Mannschaften mit jeweils 15 Spieler*innen werden dabei gegeneinander antreten. Insgesamt werden vier der sechs Spiele aus der Serie gespielt. Das Koreanische Kulturzentrum in Abu Dhabi will damit nach eigener Aussage Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten dazu bringen, mehr über die koreanische Kultur zu erfahren.
Die Spiele aus der Serie sind angelehnt an alte Kinderspiele, die in Südkorea nach wie vor gespielt werden – zum Beispiel das Spiel "Rotes Licht – Grünes Licht". Dabei müssen die Spielenden in einer bestimmten Zeit ein Feld überqueren. Wer das nicht schafft – oder sich im falschen Moment bewegt – wird in der Serie disqualifiziert, heißt hier: erschossen.
"Die Serie ist extrem brutal. Aber sie bietet unglaublich viele Anknüpfungspunkte: Von diesen Kinderspielen kennt man teilweise auch Varianten bei uns. Und man fragt sich: Wie würde ich bei dem Spiel abschneiden?"
Serie sorgt für Prügel auf dem Schulhof
Die Serie ist sehr brutal. In Deutschland wird sie für Jugendliche ab 16 Jahren empfohlen, im Ausland sogar teilweise erst ab 18 Jahren. Dennoch hat sie bereits Einfluss auf Schulkinder. "In Belgien haben Kinder auf einem Schulhof laut der Schulleitung Spiele aus der Serie nachgespielt, unter anderem dieses 'Rotes Licht – Grünes Licht', und die Verlierer*innen sind dann von den anderen verprügelt worden", berichtet Rahel Klein.
Auch eine Schule in London soll laut Berichten der Zeitung "Mirror" Briefe an die Eltern geschickt und davor gewarnt haben, ihre Kinder diese Serie gucken zu lassen. Eine weitere Schule soll jetzt Gewaltpräventionskurse für die Schüler und Schülerinnen anbieten.