Fürs Handy und Tablet sind normale Serien zu lang. Der Streamingdienst Quibi möchte die Marktlücke schließen - mit Unterstützung des Regisseurs Steven Spielberg.

2020 soll der Streamingdienst Quibi starten. Das Besondere: Seine Zielgruppe sind Handy- und Tabletnutzer. Unser Film- und Serienspezialist Tom Westerholt findet, dass diese strategische Ausrichtung Potenzial hat - insbesondere beim Blick auf den Gründer Jeffrey Katzenberg.

Businesspartner Steven Spielberg

Katzenberg hat Zeichentrickklassiker wie "Arielle die Meerjungfrau", "Aladdin" und "König der Löwen" produziert. Außerdem war er maßgeblich daran beteiligt, die Animationsfirmen Pixar und Disney zusammen zu bringen.

Die Kooperation endete im Jahr 1994, woraufhin Katzenberg zusammen mit Steven Spielberg den Konkurrenten Dreamworks gegründet hat. Die Firma ist beispielsweise für die Shrek-Filme verantwortlich. Katzenberg weiß also, wie man im Film- und Animationsgeschäft Milliarden verdient.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jeffrey Katzenberg etwas raus bringt, was zum Rohrkrepierer wird."
Tom Westerholt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Bei Quibi wird es im Vergleich zu klassischen Streamingdiensten wie Netflix und Amazon Video wohl Unterschiede in der Machart geben - vielleicht vergleichbar mit Youtube-Content. Dort setzen manche Serien immer wieder mal auf Clip-Länge.

Bei der ZDF-Youtube-Serie "Familie Braun" waren einzelne Folgen zwischen drei und sieben Minuten lang. Die Dauer ist den Sehgewohnheiten auf den kleinen Bildschirmen angepasst.

Serien, verdichtet und vereinfacht

Die einzelnen Folgen lassen sich also in der Bahn und im Wartezimmer schnell konsumieren, also dort, wo man sein Handy benutzt und nicht zu viel Zeit hat.

Weitere Eigenschaften des Quibi-Contents könnten sein, dass die Optik ein bisschen reduzierter ist, nicht zu viele Details auftauchen. Tom Westerholt vermutet, dass die Geschichten für Quibi verdichtet und vereinfacht werden. Inhaltlich könnten sich die Filme besonders auf Gefühle, Spannung, Gags und Drama konzentrieren.

"Katzenberg und Spielberg sind beste Business Buddies. Katzenberg hat gerade bestätigt, dass sein alter Kumpel Steven mit an Bord ist - und sogar eine Serie für Quibi schreiben will."
Tom Westerholt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Spielbergs letztes eigenes Drehbuch zu "A.I. - künstliche Intelligenz", liegt 18 Jahre zurück. Spielbergs Serie für Quibi soll eine Mini-Horror-Serie sein, die nur nachts zu sehen sein soll - wegen der Spannung.

Shownotes
Serien fürs Smartphone
Quibi: Streaming für unterwegs
vom 12. Juni 2019
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Tom Westerholt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter