Beyoncé hat ihr sechtes Album Lemonade exklusiv bei Tidal veröffentlicht. Bis ihr Album auch bei anderen Streamingdiensten erscheint, kann es noch einige Zeit dauern. Warum muss das mit den Musikstreamingdiensten so kompliziert sein? Und warum gibt es nicht einfach alles bei allen? Tidal, Apple Music und Spotify?

Vielleicht finden wir die Antwort bei Taylor Swift. Die hat, kurz bevor sie ihr letztes Album "1989" veröffentlicht hat, alle ihre Alben von Spotify zurückgezogen - und nur noch bei Apple Music veröffentlicht. Dr. Dre hat sein letztes Album auch bei Apple Music veröffentlicht. Das liegt auf der Hand, hatte er doch kurz davor seine Firmen Beats Music und Beats Electronic an Apple verkauft. Das neue Album von Drake soll auch bei Apple Music erscheinen. Einer, der komplett all seine Songs - mit Ausnahme eines einzigen Liedes - von Spotify zurückgezogen hatte, war Prince. Er hat seine Musik danach nur noch bei den Streamingdiensten Tidal und Deezer angeboten.

Lemonade exklusiv bei Tidal

Beyoncé ist ähnlich vorgegangen: Sie hat ihr neues Album "Lemonade" ganz exklusiv bei Tidal veröffentlicht, das praktischerweise ihrem Ehemann Jay Z gehört. Käuflich zu erwerben war das Album erst knapp 24 Stunden später - als Download bei iTunes. Ob Lemonade auch bei anderen Streamingdiensten angeboten wird, ist noch nicht klar. Die Erfahrung zeigt aber: Irgendwann wird das der Fall sein. Zumindest war es bei Beyoncés letztem Album so - und auch bei Rihannas neuester Veröffentlichung "Anti", die es zuerst nur bei Tidal gab und jetzt auch bei Spotify und Apple Music. Das gleiche gilt für Kanye Wests letztes Album "The Life of Pablo".

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Für die Musikstreamingdiensten sind solche exklusiven Deals mit Künstlern prima Werbung. Sie können damit Kunden an sich binden. Besonders wichtig ist das für Apple, schließlich gehen die Verkaufszahlen von Downloads bei iTunes zurück. Für die Künstler haben die Deals mit bestimmten Streamingdiensten auch Vorteile: Apple Music hat vermutlich eine größere Reichweite als jedes Label. Und die Künstler rund um Jay Z, die Tidal ins Leben gerufen haben, wünschen sich selbst über die Konditionen zu bestimmen, zu denen sie ihre Musik ins Netz stellen.

Ein teures Geschäft

Die Summen, um die es in diesem Geschäft geht, sind meist geheim. Aber dass Apple mittlerweile alle Alben von Taylor Swift im Programm hat und ihre Liveshow exklusiv anbietet, hat sich das Unternehmen sicherlich einiges kosten lassen. Außerdem gibt es Gerüchte, dass Apple sich jeden Monat die Exklusivrechte für die fünf wichtigsten Alben sichert - und sich das pro Album 20 Millionen Dollar kosten lässt.

Shownotes
Streamingdienste
Tidal vs. Spotify
vom 25. April 2016
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Sebastian Witte