Ist der Feind nahe, frisst die Waldgrille mehr als sonst. Denn sie kompensiert den erhöhten Kalorienbedarf bei Stress durchs Fressen.
Forscher der Universitäten Koblenz-Landau und Mainz haben zwei Gruppen Waldgrillen auf Erdbeerpflanzen gesetzt. Während die eine Gruppe auf ganz normalen Erdbeerblättern saß, waren die Blätter der anderen Gruppe mit Spinnenkot, Seidenresten und Duftstoffen kontaminiert - Spuren ihres natürlichen Fressfeindes.
Lieber dick sterben
Nach drei Tagen haben die Forscher die Grillen untersucht: Erstaunlicherweise haben die Grillen von den kontaminierten Blättern rund 70 Prozent mehr gefressen, als die Grillen auf den unberührten Erdbeerblättern. Die Autoren der Studie halten das für ein erstaunliches Ergebnis, weil Tiere bei Gefahr eher nicht fressen, wenn der Feind in der Nähe ist.
Mehr zu der Studie im Netz:
- Non-consumptive effects of spiders on herbivore and carnivore prey | Martin Entling berichtet über die Studie
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Evolutionsbiologie | Hellena Binz stellt ihr Forschungsprojekt vor
- Crickets fatten up to avoid being eaten by spiders | Artikel auf Science