Tapeart ist Kunst mit Klebeband. Auf der Straße oder auf Festivals. Geklebt wird auf Gegenstände oder Wände. Wir sprechen mit Dino "Maat" Cirkic.
Am liebsten arbeitet Dino mit einem fünf Zentimeter breiten Gewebeband. "Das kann gern auch glänzend sein, das sieht schöner und hochwertiger aus", erklärt der 25-jährige Münchner. Entscheidend sei, dass der Untergrund, also die Wand, sauber und glatt ist - sonst hält das Klebeband nicht. Dinos Spezialität sind geometrische Figuren, abstrakte Formen, mitunter wird er aber auch gegenständlich - zum Beispiel als er Chewbacca an eine Friedhofswand am Goetheplatz klebte. Schließlich ist Dino auch ein Fan, nicht von Friedhöfen - sondern von Star Wars.
Freundliche Polizisten, interessierte Ältere
Manche Motive, die Dino klebt, sind auch politisch - zum Beispiel eine Fliegerbombe, die er in eine Münchner Unterführung klebte. Ärger gab es noch nicht, erklärt er. Oft fragen ältere Menschen interessiert, was er denn da mache. Und Polizisten wollen vor allem wissen, ob er die Wand besprühen wolle. Will er nicht, denn Tapeart ist nicht für die Ewigkeit gemacht - das beruhigt auch die Beamten.
"Die Leute denken immer an Tesa oder an Packklebeband. Aber sie können sich nicht so gut vorstellen, was Tapeart ist."
Mittlerweile hat sich Dino dem Berliner Kollektiv Tapeover angeschlossen. Das ist wichtig für den Austausch und für gemeinsame Projekte und Aufträge, denn auch Firmen und Agenturen haben die Tapeartists für sich entdeckt - und beauftragen sie mit Klebearbeiten, zum Beispiel auf Festivals.
- Hängen bleiben | Die SZ über Dino und Tape Art