Der zweite Teil des Action-Videospiels "The Last of Us" wird von Kritikerinnen und Kritikern als Meisterwerk gefeiert. Es ist eines der letzten Games für die Playstation 4, die in ihren letzten Zügen liegt. Es geht um Rache und darum, was passiert, wenn die einzige Antwort immer nur Gewalt ist.

Es geht vor allem um Ellie, eine 19-jährige Frau, die inmitten einer Zombie-Apokalypse aufgewachsen ist, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Games-Experte Thomas Ruscher. In der Welt von „The Last of Us“ geht es aber nicht um "normale" Zombies.

Hilfe, die Zombie-Pilze kommen

Das Ende der zivilisierten Welt ist durch eine Naturkatastrophe ausgelöst worden, genauer gesagt durch Pilzsporen. Sie haben die Menschen krank und aggressiv gemacht. Sie drehen durch und greifen alles an, was ihnen in die Quere kommt. Die infizierten Menschen sehen irgendwann auch aus wie laufende Pilze. Sie heißen "Clicker" und sind ziemlich ekelig und gruselig, findet Thomas Ruscher.

"Der zweite Teil von ‚The Last of Us‘ ist der letzte große Meilenstein dieser Konsolengeneration."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk-Nova-Games-Experte

Ellie hat einen ziemlich praktischen Vorteil: Sie ist immun gegen die durch die Pilzsporen ausgelöste Krankheit. Im ersten Teil von "The Last of Us“ hat man Joel gespielt, einen älteren, grummeligen Kerl, der die 14-jährige Ellie beschützte. Im Lauf der Geschichte ist die kleine Ellie dann ziemlich tough geworden.

Der Schein trügt

Im zweiten Teil leben Ellie und ihr Ziehvater Joel in einer sicheren Stadt, es gibt eine Zivilisation, die Menschen hier haben die Zombieapokalypse einigermaßen im Griff. Deshalb ist das wichtigste Thema für Ellie zunächst: Die Liebe. Zwischen ihr und ihrer Freundin Dina läuft was. Das Ganze sei sehr gut gespielt von den beiden Darstellerinnen, sagt Thomas Ruscher.

Gleichzeitig tue es schon beim Zuschauen weh. Denn natürlich bleibt es nicht so friedlich. Ein wichtiger Mensch in Ellies Leben wird ermordet, Ellie muss das mit ansehen – und zerbricht daran. Sie schwört Rache. Und diese Rache wird sie immer mehr und mehr kosten.

Emotionales Storytelling

Ellies Verlust ist als "fetter, fetter Schlag in die Magengrube" inszeniert, berichtet Thomas Ruscher.

"Ich habe mitgelitten. Mit zusammengekniffenen Zähnen. Das hat mich alles sehr mitgenommen. Und das ist es eben, was das Spiel so auszeichnet."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk-Nova-Games-Experte

Diese emotionale Nähe sei es, die "The Last of Us 2" so besonders mache. Nicht die Zombiestory, nicht die Rachegeschichte – die seien "nicht so wahnsinnig aufregend" und "passten auf einen Bierdeckel“. Aber wie das alles geschrieben und inszeniert ist, das hat unseren Reporter vom Sessel gehauen.

Abwechslungsreich und dicht inszeniert

Die meiste Zeit sehen die Spielenden Ellie von hinten, manchmal auch andere Figuren, die sie spielen dürfen. Sie erkunden Wälder, Städte und Gebäude, wühlen sich durch Schränke, suchen Munition oder Werkzeug. Zwischendurch gibt es Actionpassagen und wilde Schießereien, wenig später dann wieder gruselige Passagen mit durchdrehenden "Clickern".

"Das haben die Entwickler sehr schön gebaut: Immer wenn ich fast die Schnauze voll habe vom Schleichen, kommt was Neues. Wenn ich genug habe vom Ballern, kommt wieder was zur Entspannung."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk-Nova-Games-Experte

Insgesamt sei das Spiel circa 20 Stunden lang. Durch die Abwechslung werde es dabei keinen Moment langweilig.

Shownotes
Games
Gelungene Zombie-Apokalypse: The Last of Us (2)
vom 21. Juni 2020
Moderation: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartner: 
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk-Nova-Games-Experte