Rinder, Schafe und Ziegen sind schlecht für das Klima, weil sie beim Rülpsen und Furzen Treibhausgase ausstoßen. Ein Forscherteam hat herausgefunden, dass auch Büschelmücken den Klimawandel beeinflussen.
Büschelmücken leben weltweit in der Nähe von Gewässern und fallen durch ihre büscheligen Fühler auf. Mit dem Klima haben die ausgewachsenen Tiere allerdings wenig zu tun. Die Larven der Büschelmücken beeinflussen das Klima.
Larven beeinflussen das Klima
Die Larven der Büschelmücken sind 1,5 Zentimeter groß und durchsichtig, sodass wir die Organe sehen können. Sie leben in Seen und Tümpeln mit meist schlechter Wasserqualität. Und in diesen Wohngewässern pendeln sie: Tagsüber verstecken sie sich vor ihren Fressfeinden im Schlamm am Grund des Gewässers. Nachts tauchen sie auf, um an der Oberfläche Wasserflöhe und andere Kleintiere zu jagen.
Um vom Gewässerboden nach oben zu kommen, nutzen die Larven eine ähnliche Technik wie U-Boote. Sie füllen zwei Körpersäckchen mit Methan und dieses Gas trägt sie an die Gewässeroberfläche. Damit verbrauchen die Larven 80 Prozent weniger Energie, als wenn sie zur Oberfläche des Wassers schwimmen würden. Wenn sie oben angekommen sind, entlassen sie das Methan ins Wasser.
Larven steigen an die Wasseroberfläche wie U-Boote
"Die Büschelmückenlarven leben meistens in Gewässern mit einer sehr schlechten Wasserqualität. Wir schaffen durch Überdüngung die idealen Lebensräume für die klimaschädlichen Büschelmückenlarven."
Methan kommt in größeren Mengen in den sauerstoffarmen Sedimenten auf dem Gewässergrund vor. Wenn die Büschelmückenlarven abends an die Gewässeroberfläche aufsteigen wollen, füllen sie ihre Luftsäckchen mit Methan aus dem Sediment. Dadurch gelangt Methan in die Oberflächenzone des Gewässers und von dort dann in die Atmosphäre. Damit tragen die Büschelmücken nach Ansicht der Wissenschaftler zur globalen Erwärmung bei. Der Mensch ist dabei allerdings auch nicht ganz unschuldig.
Methan aus Gewässergrund
Jede Larve setzt nur winzige Mengen Methan frei. Aber Untersuchungen zeigen, dass auf einem Quadratmeter Seegrund schon mal bis zu 130 000 Büschelmückenlarven leben können. Es gibt allerdings noch keine Untersuchungen dazu, wie viel Methan weltweit von Büschelmückenlarven ausgestoßen wird.