Die Harnas Wildlife Foundation ist eine Farm in Namibia am Rande der Kalahari-Wüste, auf der angeschossenen, kranke und verwaiste Tiere Unterschlupf finden. Ein Team von Volontären kümmert sich um die Wildtiere und päppelt sie wieder auf.

Jessica Gröning wurde vor einigen Jahren per Zufall durch einen Dokumentation über die Harnas Wildlife Foundation aufmerksam auf das Tierschutzprojekt. Zu jener Zeit war die Organisation der Volontäre auf der Farm noch in den Anfängen und wirkte auf Jessica Gröning sehr chaotisch.

"Aber das hat mich direkt so begeistert, dass ich gesagt habe: Ich als absoluter Tierfreak, das muss ich irgendwann einmal machen!"
Jessica Gröning, Volontärin bei Harnas Wildlife Foundation

Jessica reizt die Kombination aus Abenteuer und die Arbeit mit Wildtieren. Sie lernt als Volontärin das Leben auf einer Farm im Busch kennen und arbeitet eng mit den Einheimischen zusammen. Seit drei Jahren fährt Jessica deshalb regelmäßig für zwei Wochen im Jahr nach Namibia und unterstützt als freiwillige Helferin die Arbeit auf der Farm.

"Ich fand diese Chance so außergewöhnlich, abenteuerlich und spannend - da musste ich gar nicht großartig überlegen. Das ist so gigantisch! Dabei auch noch helfen zu können und etwas Gutes zu tun - da habe ich direkt gesagt: Das mache ich!"
Jessica Gröning, Volontärin bei Harnas Wildlife Foundation

Nick and Marieta van der Merwe kauften vor über 30 Jahren die Farm aus Tierliebe. Nach und nach nahmen die beiden immer mehr Tierkinder auf und päppelten sie auf. Heute ist es eine große Farm mit rund 10.000 Hektar - das entspricht ungefähr der Größe von Sylt.

Geschätzte Einrichtung

Inzwischen hat Harnas in Namibia so einen guten Ruf, dass, wenn irgendwo ein Tier angeschossen wird oder die Eltern von Jungtieren erschossen werden, direkt Harnas kontaktiert wird, damit die Tiere abgeholt oder eingesammelt werden und auf der Farm versorgt werden.

Ein ganzes Dorf voller Volontäre

Generell wird der Tierschutz in Namibia nicht explizit von der Regierung unterstützt. Initiativen wie die Harnas Wildlife Foundation können daher kaum mit finanzieller Unterstützung rechnen. Die Farm ist deshalb auf freiwillige Helfer und Spenden angewiesen. Im Schnitt arbeiten auf der Farm zwischen 40 bis 60 Volontäre aus der ganzen Welt. Sie wohnen zusammen wie in einem kleinen Dorf.

Helfer aus aller Welt

Die bunte Mischung der Volontäre macht für Jessica den Aufenthalt noch interessanter. Im Team entwickeln sich Freundschaften, so dass sie sich auf der Farm auch für einen gemeinsamen Aufenthalt verabreden. Aber vor allem lässt sie die Liebe zu den Tieren immer wieder zurück kehren.

"Das ist so schwer zu erzählen, wie schnell sich eine Verbindung zwischen Mensch und Wildtier aufbaut. Das ist so ein tolles Gefühl, da trauert man schon sehr, wenn der Abschied nahe ist. Das ist schon manchmal mit richtig vielen Tränchen verbunden. "
Jessica Gröning, Volontärin bei Harnas Wildlife Foundation

Geregelte Tagesabläufe gibt es nicht, gegen sechs Uhr morgens steht Jessica auf, frühstückt und fährt dann rund einen Kilometer auf die eigentliche Farm. Das Team wird in Gruppen aufgeteilt, die jeweils für die Fütterung, Zäune ziehen und reparieren oder Wasserlöcher für die Tiere buddeln, zuständig sind. Abends um acht, halb neun fällt Jessica dann todmüde ins Bett.

Für die Futterzubereitung eignet sich nicht jeder Volontär. Pferde, Esel oder Zebras, alte oder tote Tiere werden von den umliegenden Bauern gebracht. Und werden dann verfüttert.

"Natürlich auseinander gesägt, das heißt, da hat man hier den Kopf und da hat man hier das ganze Bein. Das wird dann für die jeweiligen Tiere geschnippelt und zubereitet."
Jessica Gröning, Volontärin bei Harnas Wildlife Foundation

In Namibia wird immer noch gewildert. Die Farmer hingegen schießen die Wildtiere ab, um für ihre Schafherden das Weideland auszudehnen.

Mehr über die Harnas Wildlife Foundation im Netz:

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Shownotes
Tierschutz
"Erwarte das Unerwartete"
vom 08. November 2014
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartnerin: 
Jessica Gröning, Volontärin bei Harnas Wildlife Foundation