Mehr als 1300 Menschen wurden in den USA seit den 1970er-Jahren zum Tode verurteilt. Jedes 25. Urteil könnte ein Fehlurteil gewesen sein.

Juristen der Universität Michigan schätzen, dass 4,1 Prozent der zu Tode verurteilten unschuldig sein könnten. Und das ist konservativ geschätzt. Das würde bedeuten, dass jeder 25. zu unrecht verurteilt wurde.

"The rate of erroneous conviction of innocent criminal defendants
is often described as not merely unknown but unknowable."

Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Magazin PNAS vorgestellt. Sie haben eine statistische Methode gewählt, klare Beweise fehlen. Die Juristen stützen sich auf die Fehlurteile der Jahre 1973 bis 2004. In diesem Zeitraum wurden 140 zum Tode Verurteilte nachträglich freigesprochen. Das waren 1,6 Prozent aller Todeskandidaten in diesem Zeitraum.

Hinzu kommt, dass bei rund 60 Prozent der Verurteilten die Todesstrafe in lebenslängliche Haft umgewandelt wurde. In diesen Fällen kommt es selten zu einer Überprüfung des Urteils. Doch auch in dieser Gruppe muss man von juristischen Irrtümern und Fehlurteilen ausgehen.

Shownotes
Todesstrafe in den USA
Mörderische Irrtümer
vom 29. April 2014