Sie kommen oft in Reisebussen, knipsen, was das Zeug hält und schon geht es weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit. Doch auch chinesische Touristen wollen mehr und mehr individuellere Angebote als den Massentourismus in der großen Gruppe.
Geschäftsreisen oder Sehenswürdigkeiten abklappern – so haben es bisher viele chinesische Touristen gehalten.
"Jetzt entdecken viele in China, dass man auch zur Erholung reisen kann, suchen also auch Strände oder Berge."
Auch wenn es geeignete Ziele im nahelegenen Südostasien gibt, orientieren sich Chinesen auch zunehmend in Richtung Europa. Hoch im Kurs stehen vor allem die Metropolen im südlichen Europa, in Italien und Spanien. Deutschland hat da noch einen ziemlichen Nachholbedarf, berichtet Steffen Wurzel von der Tourismusmesse in Schanghai.
Shopping und Flusskreuzfahrten ein großes Thema
"Jetzt kann man beobachten, dass Chinesen zunehmend individueller reisen", sagt Steffen Wurzel. In China wächst die Mittelschicht. Wer das Geld hat, will vor allem auch shoppen gehen und gute und echte Produkte haben - auch die aus dem Westen. Die Billig- und Nachmachkultur ist heute nicht mehr als ein ausgedientes Klischee, so unser Korrespondent.
"Was auch ein interessanter Trend ist, sind Flusskreuzfahrten. Weil man hier unterschiedliche Dinge in sehr kurzer Zeit sehen kann."
Wer zum Beispiel über die Donau schippert, der fährt in einer Woche durch verschiedene Länder. Immer nur aufs Meer gucken, wie bei einer normalen Kreuzfahrt, das ist vielen zu langweilig. Die Anbieter und Veranstalter stellen sich mehr und mehr auf die speziellen Bedürfnisse der Chinesen ein. Auf dem Rhein gibt es zum Beispiel Schiffe, die ausschließlich chinesisches Essen anbieten und Personal an Board haben, das ihre Sprache spricht.
"Chinesen haben es ganz gerne von den Rahmenbedingungen her ein bisschen wie zu Hause. Die mögen auch einfach ihr Essen total gerne."
An einigen europäischen Flughäfen können Chinesen mittlerweile schon mit landestypischen Bezahlsystemen einkaufen und mit dem Handy zahlen. Da viele Chinesen ausschließlich online buchen und nichts mehr auf Papier haben, decken Reiseveranstalter wie Tui den chinesischen Markt auch nur noch online ab.