Alle auf einmal! Nach diesem Motto klettern Bergsteiger jeden Mai auf den Mount Everest, denn der höchste Berg der Welt ist nur dann bezwingbar. Aber: Ein Stau kann bei dieser Extremtour tödlich enden. Nun soll eine Leiter für zügigen Auf- und Abstieg sorgen.
Bis zu 500 Alpinisten jährlich rechnet Thomas Bucher vom deutschen Alpenverein, wollen sich dem Mount Everest stellen. Allerdings ist das fast nur im Monat Mai möglich. Die optimalen Bedingungen beschränken sich sogar auf nur neun Tage im Mai, so dass rund 50 Bergsteiger pro Tag den Gipfel erklimmen. An anderen Tagen machen extreme Temperaturen und Winde den Bergsteigern zu schaffen.
Am Grat entlang schlängeln
Auf dem Weg zum Gipfel müssen die Bergsteiger Schlange stehen, vor schwierigen Passagen stauen sie sich dann. Zum Beispiel vor dem Hillary Step, einer 15 Meter hohen Felsstufe, die sich rund 100 Meter unterhalb des Gipfels in 8850 Meter Höhe befindet. Bislang ist der Hillary Step mit einem Seil gesichert.
"Da kann es natürlich, wenn da 50 Leute rauf und wieder runter wollen und nur ein Seil vorhanden ist, dann einen Stau geben."
Künftig soll der Hillary Step mithilfe einer Leiter überquerbar werden. Aus Sicherheitsgründen ist sie nicht unbedingt erforderlich - aber die Leiter könnte dafür sorgen, dass der Bergsteiger-Fluss nicht ins Stocken gerät. Für Bergsteiger kann das überlebenswichtig sein: 1996 verunglückten acht Bergsteiger, weil sie zu lange in dieser Höhe gewesen sind.
"Wenn man sich vorstellt, da oben ist ein Stau. Und dann wird es langsam dunkel, es kommt schlechtes Wetter und dann ist ein Stau da oben tödlich."
Aber nicht nur der Stau kann für die Bergsteiger lebensbedrohend sein - denn die Gipfelstürmern selbst geraten mitunter aneinander. Im Sommer 2013 gerieten Bergsteiger und einheimische Träger aneinander und entfachten eine Massenschlägerei. Vielleicht hätte eine Leiter auch hier helfen können - zumindest als Fluchtweg.
Mehr zum Andrang auf dem Mount Everest:
Massenschlägerei zwischen Bergsteigern und Sherpas