Lilli lässt keinen Zweifel daran: Sie ist ein Mädchen, auch wenn sie mit einem Penis geboren wurde. Probleme entstehen, weil ihre Umwelt sie als Jungen wahrnimmt.
Transsexualität ist keine psychische Erkrankung, erklärt das Trans-Kinder-Netz. Der Selbsthilfeverein setzt sich dafür ein, dass die geschlechtliche Identität, die die Kinder empfinden, anerkannt wird. Denn bis heute werden Trans*Kinder oder -Jugendliche psychiatrisch behandelt. Allgemein geht man davon aus, dass die Eltern in der Erziehung einen Fehler gemacht hätten, weshalb die Kinder ihr Geschlecht ablehnen würden.
"Es ist in Deutschland so, dass schnell das Jugendamt eingeschaltet, die Kinder aus den Familien genommen und pathologisiert werden, in Therapie und die Psychiatrie gesteckt werden ."
Die Geschlechtsidentität entsteht bereits im Kleinkindalter. Der Berliner Psychologe Peter Keins erklärt, dass Trans*Kinder dauerhaft und hartnäckig auf ihre empfundene Identität bestehen, auch wenn ihre Geschlechtsteile dieser widersprechen. Die Kinder würden in den meisten Fällen entweder ihren ganzen Körper oder ihre Geschlechtsteile ablehnen.
"Ich habe als kleines Kind auch versucht, mir den Penis abzuschneiden und habe in meinen Hosentaschen immer Glitzersteine mit in die Kita genommen, die sollten den Penis verwandeln."
Wie schwer es für die Trans-Kinder ist, ihre Identität gegen äußere Widerstände durchzusetzen, erzählen Karla und Lilli. Für sie steht außer Frage, dass sie Mädchen sind, auch wenn sie mit einem Penis geboren wurden. Ihre Eltern hatten ihnen Jungennamen gegeben. Beim Arzt oder im Kindergarten wurden sie als Jungen eingeordnet.
Weil die meisten Menschen kein Verständnis für diesen Identitätswiderspruch haben, trauen sich die Mädchen kaum, darüber zu sprechen und haben Angst, verlacht zu werden. Dabei wünschen sie sich nichts anderes, als einfach akzeptiert zu werden, wie sie sind.
"Wenn ich ein Mädchen bin, kann ich kein Junge sein. Weil ich einfach ein Mädchen bin."
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