• Dlf Audiothek
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • YouTube Music
  • Abonnieren

Ein Jahr bevor die USA einen neuen Präsidenten wählen, entscheiden die Republikaner, wen sie ins Rennen schicken. Am Donnerstag treten deshalb die zehn Kandidaten mit den besten Umfragewerten im Fernsehen gegeneinander an. Ganz vorn - Milliardär Donald Trump. OMG!

Eines gleich vorweg: "Trump ist politisch nicht ernstzunehmen“, sagt Christian Lammert, Amerikanist an der FU Berlin. Trotzdem liegt er in den Umfragen vorn - und das könnte es für die ernsthaften Kandidaten der Republikaner schwierig werden, erklärt Lammert. Schließlich stoßen Trumps Attacken gegen Mexikaner bei einigen Mitgliedern an der Basis offenbar auf Zustimmung und einfach ignorieren kann die Partei das auch nicht. "Es ist die schwierig für seriöse Kandidaten wie Jeb Bush, Trump anzugreifen und sich gleichzeitig als seriösen Kandidaten zu präsentieren. Das wird ein Balanceakt", sagt Lammert.

Alternativen zu Trump

"Donald Trump darf wieder durch alle Gärten wildern und alle beschimpfen. Das wird von ihm erwartet."

Trotzdem: "Trump wird sich nicht durchsetzen", sagt Lammert. Denn in einem Wahlkampf gegen Hillary Clinton hätte er keine Chance. "Und das wissen auch die republikanischen Wähler. Auch wenn sie jetzt euphorisch sind, weil er so redet, wie ihm die Klappe gewachsen ist."

In diesem Jahr gibt es zehn Kandidaten - das ist außergewöhnlich. Lammert erklärt das damit, dass es keinen klaren Favoriten gibt. Und: Die Kandidatur sei ein lohnendes Geschäft. "Manche Kandidaten publizieren gerade ihre Memoiren, man kann damit viel Geld verdienen, wenn man da mitmacht", erklärt Lammert.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

TV-Debatte ist bald vergessen

Insgesamt, so Lammert, sei der Einfluss derartiger TV-Debatten gering. Studien zufolge hätten selbst die großen TV-Duelle kurz vor der Präsidentenwahl kaum Einfluss auf die Wahlentscheidungen der Bevölkerung.Viel wichtiger ist, wie viel Geld die Kandidaten eingesammelt haben. "Denn man braucht heutzutage in den USA mindestens eine Milliarde Dollar, um einen erfolgreichen Wahlkampf zu machen", sagt Christian Lammert. Und beim Einsammeln von Spenden ist Jeb Bush erfolgreicher als Trump.

Shownotes
TV-Debatte der Republikaner
Wer zähmt das Trumpeltier?
vom 06. August 2015
Moderation: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Professor Christian Lammert