Nach 26 Jahren Pause startet am 21. Mai "Twin Peaks" mit einer neuen, dritten Staffel. Twin Peaks hat das Konzept "TV-Serie" revolutioniert und gilt als stilprägend, zeitlos modern, als ewiger Klassiker. Doch ist der Hype immer noch berechtigt?

"Ich sage meinen Studierenden immer wieder: Solange ihr nicht Twin Peaks gesehen habt, habt ihr gar nichts verstanden."
Oliver Fahle, Professor für Filmwissenschaft an der Uni Bochum

In der beschaulichen US-Kleinstadt Twin Peaks wird die Leiche der Highschool-Schönheit Laura Palmer gefunden. Sheriff Harry S. Truman übernimmt die Ermittlungen - bald unter Leitung von FBI-Agent Dale Cooper. Der verfällt dem magischen Charme des Städtchens und seiner Bewohner. In einem Mix aus Mystery, Krimi, Soap Opera, Horror und Slapstick entspinnen sich etliche Handlungsstränge. Eine finstere Macht beginnt sich zu offenbaren - mal hier, mal dort, in Beziehungsgeflechten und dunklen Machenschaften. 

"A darkness, a presence. It takes many forms. But it’s been out there as long as anyone can remember. And we’ve always been here to fight it."
Sheriff Harry S. Truman
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Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Franziska Felber war damals noch zu jung, um den ersten Hype um Twin Peaks mitzuerleben. Deswegen hat sie sich jetzt zum ersten Mal die Serie angeschaut - zusammen mit Freundinnen. Ergebnis: 

Die Faszination funktioniert bis heute

Die surreale Atmosphäre kennen Franziska und ihre Freunde aus Lynchs Filmen. Doch zwei Stunden David Lynch ist etwas anderes als 30 Episoden mal 45 Minuten. 

"Übernatürliches, Träume, Visionen, tanzende Zwerge und hellseherische Riesen - all das verfolgt meine Freundin von der ersten Folge an weit über die Serien-Abende hinaus."
Franziska Felber, Deutschlandfunk Nova

Gleichzeitig sind die Drehorte, etwa das Sägewerk oder das 50er-Jahre-Diner in Twin Peaks, und die Figuren so betörend schön und liebenswert, dass sie einen immer wieder zurückholen, sagt Franziska. 

Der "Twin Peaks-Effekt"

In den Neunzigern war es revolutionär, dass sich ein Autorenfilmer wie Lynch mit Fernsehen abgab. Ästhetik, Figurenentwicklung, der Soundtrack von Angelo Badalamenti - das alles nahm viel von dem vorweg, was wir heute unter Serien verstehen. Oliver Fahle, Professor für Filmwissenschaft an der Uni Bochum, nennt das den "Twin Peaks-Effekt".

"Da, wo das Gute ist, ist auch das Böse zugleich. Das ist nicht mehr so richtig voneinander zu trennen. Das hat einen Riesen-Impuls gegeben für die gegenwärtigen Serien."
Oliver Fahle, Professor für Filmwissenschaft an der Uni Bochum
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Die berühmte Frage "Who Killed Laura Palmer?" wird schon zu Beginn der zweiten Staffel geklärt. Doch da ist sie längst in den Hintergrund gerutscht. 

Komplex und undurchschaubar

Die zweite Staffel wird dann noch komplexer, mit vielen weiteren Handlungssträngen, die oft ins Leere laufen. 

"David Lynch lässt eben Rätsel auch mal Rätsel sein."
Franziska Felber, Deutschlandfunk Nova

Twin Peaks geht am 21. Mai 2017 auf dem US-Sender Showtime in die dritte Runde. In Deutschland werden die ersten beiden englischen Episoden parallel dazu in der Nacht vom 21. auf den 22. Mai auf Sky On Demand, Sky Go und Sky Ticket gezeigt. Ab 25. Mai um 20:15 Uhr sind sie - auch in deutscher Synchronsation - auf Sky Atlantic HD verfügbar. Das Finale der zweiten Staffel war der ultimative Cliffhanger. Zur Premiere der dritten Staffel sind Franziska und ihre Freundinnen dabei – auch mitten in der Nacht.

Shownotes
Twin Peaks geht weiter
Die Verschmelzung von Gut und Böse
vom 20. Mai 2017
Autorin: 
Franziska Felber