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Alles was fliegt und unerklärlich ist, ist ein UFO – ein unidentifiziertes Flugobjekt. Bei einigen Videos solcher Ereignisse ist auch die US-Navy offiziell ratlos. Hierzulande helfen das DLR und private Vereine – meistens erfolgreich.

Auch die US-Navy weiß nicht weiter: Sie hat erklärt, die Flugobjekte auf drei Videoaufnahmen des sogenannten Nimitz-UFO-Zwischenfalls nicht identifizieren zu können. Deshalb stufen sie sie als sogenannte Unidentified Aerial Phenomena ein. Die Aufnahmen sind unter den Namen FLIR1 (entstanden 2004), Gimbal und Go Fast (beide 2015) bekannt. Die beiden ersteren wurden Mitte Dezember 2017 veröffentlicht, Go Fast im März 2018.

Unser Reporter Johannes Döbbelt findet, dass die Objekte tatsächlich ein bisschen wie fliegende Untertassen aussehen. Eines der Flugobjekte dreht sich noch einige Male um sich selbst. Die Aufregung der Piloten, die die Objekte gesichtet haben, und deren Gespräch bei zweien der Videos zu hören ist, ist bemerkenswert.

Große Rätsel, kleine Erklärungen

Wenn ihr selbst etwas am Himmel beobachtet, das ihr euch nicht erklären könnt, ist ein möglicher Ansprechpartner das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das ist zwar eigentlich nicht dafür zuständig, sagt Sprecher Andreas Schütz, aber sie bekommen immer wieder Mails – auch mit Fotos von Sichtungen. In den allermeisten Fällen, so Andreas Schütz, lassen sich diese beobachteten Phänomene dann auch schnell erklären.

"Das sind Lichterscheinungen, Lichtblitze, Lichtverläufe, Reflektionen – wo uns dann Bürgerinnen und Bürger anschreiben und fragen: Worum handelt es sich dabei?"
Andreas Schütz, Pressesprecher Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Die DLR-Mitarbeiter können rasch herausfinden, ob zu einer bestimmten Zeit irgendwo ein Meteorit zu sehen war. Es kommt auch vor, dass jemand einen Satelliten oder die Internationale Raumstation ISS sieht oder fotografiert. Das lässt sich dann auch entsprechend aufklären, erklärt Andreas Schütz. Um UFO-Sichtungen kümmern sich außerdem noch mehrere Vereine. Sie versuchen, Aufklärungsarbeit zu betreiben und versuchen, diese Phänomene rational zu erklären.

80 Prozent werden direkt erklärt

Einer davon ist das sogenannte Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP), das seit 1976 alle möglichen UFO-Sichtungen dokumentiert. Bei der CENAP-Hotline könnt ihr unidentifizierbare Flugobjekte melden. Dort hilft euch dann eventuell der Hobbyastronom Hansjürgen Köhler, der den Verein mittlerweile quasi alleine betreibt. Er schätzt, dass er ungefähr 80 Prozent aller beobachteten Ereignisse direkt am Telefon erklären kann.

"Das sind dann beispielsweise Heliumballons, Sternschnuppen oder auch mal leuchtende Modellflugzeuge, die die Leute beobachtet haben."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Alles ist allerdings nicht erklärbar. Und das liegt laut Hansjürgen Köhler vor allem daran, dass die Beobachtungen zu spät gemeldet werden und er dann nicht mehr entsprechend nachforschen kann.

Etwa fünf bis zehn Prozent der Anrufer seien echte UFO-Fanatiker, sagt Hansjürgen Köhler, die sich mit seinen Erklärungen nicht zufrieden geben. Sie seien fest überzeugt, wirklich Außerirdische gesehen zu haben.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
UFO-Sichtungen
Himmelsphänomene: sehen und (nicht) verstehen
vom 19. September 2019
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter