Der russische Präsident wiegelt im Krimkonflikt ab. Trotzdem überschlagen sich in Sachen Ukraine auch heute wieder die Ereignisse.
Russland hat die Militärübung in der Nähe der ukrainischen Grenze beendet. Alle Soldaten sollen in ihre Stützpunkte zurückgekehrt sein. Ziel des Manövers war nach russischen Angaben zu testen, ob die Truppen in Krisensituationen kampfbereit sind. Die Manöver hatten aber nach russischer Darstellung nichts mit den Umwälzungen in der Ukraine zu tun. Die Amerikaner lassen sich dadurch nicht beruhigen, wie US-Präsident Barack Obama klar macht.
Anders als die Europäer haben sie ihre Pläne für Sanktionen gegen Moskau inzwischen konkretisiert: Sie wollen bis auf weiteres nicht mehr mit Russland militärisch zusammenarbeiten. Auch wirtschaftlich erhöhen die USA den Druck. So sollen die bevorstehenden Gespräche mit der russischen Regierung über engere Handelsbeziehungen auf Eis gelegt werden.
Keine Nachlässe mehr von Gasprom
Russlands Putin Wladimir Putin gibt sich gelassen: Er hat heute überraschend eine Pressekonferenz einberufen – um seine Sicht auf die Dinge zu präsentieren.
Während Putin über die Freiheit des ukrainischen Volkes spricht, hat der russische Energiekonzern Gazprom angekündigt, der Ukraine die bisher gewährten Nachlässe beim Gaspreis von 30 Prozent ab April zu streichen. Das dürfte das Land weiter unter Druck setzen. Nach dem wochenlangen politischen Chaos ist die Ukraine fast bankrott und braucht dringend Geld. Das Parlament stimmte deshalb heute einem Kreditvertrag mit der Europäischen Union zu. Umso erfreuter dürfte man in Kiew über den Besuch von US-Außenminister John Kerry gewesen sein: Er versprach Hilfen von einer Milliarde US-Dollar.
Ein Virus aus der Eiszeit
Es klingt ein wenig unheimlich - Forscher haben ein uraltes Virus aufgetaut und wieder aufgeweckt. Schnell werden Erinnerungen an das Buch "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" wach. Die Handlung: Ein kleiner Junge stürzt vom Dach und Fräulein Smilla glaubt nicht, dass es ein Unfall war. Auf einem Forschungsschiff findet sie dann heraus, dass der Junge sich mit einem alten aufgetauten Virus aus der Arktis infiziert hat.
Ganz so dramatisch ist die Geschichte der Forscher jetzt aber nicht. Wissenschaftler aus Frankreich haben den Permafrostboden in Sibirien untersucht und in einer Probe ein bislang unbekanntes Virus entdeckt. 30.000 Jahre ist es alt, stammt also aus der Zeit der Neandertaler und Mammuts. Forscher haben das Virus aufgetaut, es wieder aktiviert und dann Amöben damit infiziert. Das Virus sei für Menschen und Tiere ungefährlich, versichern die französischen Wissenschaftler. Aber sie sind trotzdem besorgt, denn wo ein Virus ist, da könnten sich ja auch noch andere verstecken. Und die könnten auch wieder auftauen, zum Beispiel, weil der Boden in Sibirien wegen des Klimawandels auftaut, oder weil dort nach Öl gebohrt wird und dabei Boden hochgeholt und auftaut wird.
Was sonst noch wichtig war
- Es ist der erste Verlust seit mehr als 60 Jahren – und der größte, den ein deutscher Energieversorger je gemacht hat: Der Energiekonzern RWE legt in der heute präsentierten Bilanz ein Minus von fast drei Milliarden Euro vor.
- Bundesumweltministerin Barbara Hendricks will die radioaktiven Abfälle aus dem maroden Atommülllager Asse in Niedersachsen zurückholen. Die Bergung der Fässer wird ihr zufolge aber erst 2033 beginnen können.
- Das Kosovo gründet eine eigene Armee. Die Streitkräfte sollen
5000 Soldaten umfassen und über eine Reserve von 3000 Mann verfügen.
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