"Eine Stunde History" meets "Update Erde": 1985, also vor 40 Jahren, entdecken Forscher das Ozonloch. Es löst weltweit Panik aus. Doch die Staaten der Erde kooperieren und finden eine gemeinsame, nachhaltige Lösung.
Diese Folge ist eine Kooperation mit Update Erde
Die Nachricht von einem immer größer werdenden Loch in der Ozonschicht geht Mitte Mai 1985 um die Welt. Wissenschaftler*innen warnen vor erhöhtem Hautkrebsrisiko, weil ultraviolette Strahlung nahezu ungehindert auf die Erde trifft.
Das kann neben Krebs viele andere Krankheiten bei Mensch und Tier auslösen: Erblindung, unterbrochene Nahrungsketten, mutierte Pflanzen und damit verbundene Ernteausfälle, die eine Hungersnot nach sich ziehen könnten.
Das Loch in der Ozonschicht macht Angst
Eltern geraten in Panik, lassen ihre Kinder nicht mehr ohne größere Schutzmaßnahmen auf Spielplätze oder Badestrände. Die Medien verbreiten Paniknachrichten, die vor einem "Horrorszenario", dem "beängstigenden Ozonloch" oder der "Zeitbombe in der Ozonschicht" warnen.
Schnell wird klar, dass die Ursache des Ozonlochs die Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen ist: kurz FCKW. Diese Chemikaliengruppe ist bald in aller Munde, weil sie jeder verwendet. FCKW ist beispielsweise in Haarsprays, die in den 1980er Jahren wegen der voluminösen Frisuren weltweit millionenfach verwendet werden. Ebenso steckt es in den Abdichtungen von Kühlschränken.
Ein FCKW-Verzicht wird verabredet
Damit ist auch der Weg zur Lösung eingeleitet: 1987 verabreden 46 Staaten bei einer Konferenz in Montreal, FCKW zunächst zu reduzieren und dann gänzlich darauf zu verzichten.
Seitdem wird das Loch in der Ozonschicht über der Antarktis immer kleiner, sodass es eines nicht allzu fernen Tages gänzlich verschwunden sein wird. Der Schutz vor den ultravioletten Strahlen ist wieder hergestellt.
Damit haben zum ersten Mal in der Geschichte viele Länder der Erde gemeinsam ein Umweltproblem gelöst, das sie alle gleichermaßen bedroht hat.
Ihr hört in "Eine Stunde History":
- Die Deutschlandfunk-Journalistin Sandra Pfister erläutert die Maßnahmen gegen das Ozonloch und was die Welt für den Kampf gegen den Klimawandel daraus lernen kann
- Jan-Henrik Meyer, Forscher am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte, beschreibt, wie Umweltkatastrophen die Politik inzwischen schon bestimmen
- Der Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Dr. Matthias von Hellfeld blickt zurück auf frühere Umweltkatastrophen und den Beginn der menschengemachten Ereignisse
- Der Stratosphärenforscher Jens-Uwe Grooß vom Forschungszentrum Jülich erklärt das Ozonloch
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Annika Säuberlich erinnert an den Beginn der Diskussionen um das Ozonloch im Mai 1985
- 1985: Meldungen über das Ozonloch
- Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld zu Umweltkatastrophen in der Geschichte
- Die Basics - Ozon verstehen
- Reaktionen auf die Entdeckung des Ozonlochs
- Stratosphärenforscher Jens-Uwe Grooß erklärt das Ozonloch
- Wirtschaftsredakteurin Sandra Pfister: Was lernen wir für den Klimawandel?
- Umweltschäden beeinflussen Politik
- Interview mit Umwelthistoriker Jan-Hendrik Meyer
- Deine Minute Natur: Gebirgsbach in Südtirol