Novemberrevolution, Reichspogromnacht, Fall der Mauer - das hat alles an einem 9. November stattgefunden. Weshalb an diesem Tag auch dieses Jahr wieder an all das gedacht wird.

Historische Ereignisse am 9. November:

  • 9. November 1918: Novemberrevolution in Berlin
  • 9. November 1923: Hitler-Ludendorff-Putsch in München
  • 9. November 1938: Reichspogromnacht 
  • 9. November 1989: Fall der Mauer

Der 9. November ist der Tag, an dem wir uns an unsere Geschichte erinnern. Es gibt einige Aktionen und Projekte, die das Erinnern wach halten wollen - viele beteiligen sich daran.

In den sozialen Netzwerken trendete am 09. November zum Beispiel der Hashtag #UnfollowMe. Unter diesem Hashtag rufen viele Stars dazu auf, ihren Accounts nicht mehr zu folgen, wenn man rechtsradikale Ansichten vertritt. Hinter der Aktion steht die Aktion Laut gegen Nazis. Der Verein hat auf seiner Seite ein Video veröffentlicht, in dem unter anderem Visa Vie, Sido, Trettman, Smudo von Fanta 4 oder Newcomerin Nura sich gegen rechtes Gedankengut positionieren.

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Auch der Hashtag #Stolpersteine wurde viel verbreitet. Dabei geht es um die kleinen Messingsteine überall in Deutschland und auch in Italien, Österreich, den Niederlanden oder Tschechien, die der Künstler Gunter Demnig in den Boden legt. Auf den Steinen stehen die Namen von Menschen, die vor Ort gelebt haben und in der NS-Zeit ermordet, verfolgt bzw. deportiert wurden. Demnig sagt, dass die Steine zusammen ein großes Kunstwerk ergeben.

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Am 9. November gehen viele raus auf die Straße, putzen diese Steine und posten in den Netzwerken Bilder davon. Einige haben sich über die Menschen, die Opfer des Nationalsozialismus wurden und früher in ihrer Straße gelebt haben informiert.

Ihnen geht es auch darum zu zeigen, dass auf den Stolpersteinen nicht nur herumgetreten wird, sondern dass sie Aufmerksamkeit bekommen. Genau das ist nämlich oft die Kritik an Demnigs Kunst: Die Steine sind in den Boden eingelassen - es werde sozusagen auf den Namen der Opfer herumgetrampelt.

"Alle Steine zusammen, kann man sagen, bilden ein dezentrales Kunstwerk."

Mauerfall und Reichspogromnacht

Heute vor 29 Jahren ist auch die Mauer gefallen. Es ist nicht leicht, an einem Tag gleichzeitig an die Reichspogromnacht zu denken und sich trotzdem über den Fall der Mauer zu freuen. In diesem Jahr liegt der Fokus am 9. November auf der Reichspogromnacht, denn die ist jetzt 80 Jahre her. Diese runde Jahreszahl wird zum Anlass genommen, hier einen Schwerpunkt zu setzen.

Dennoch gibt es auch Mauer-Gedenkfeiern. So wird in der zentralen Mauer-Gedenkstätte in Berlin an die Opfer der deutschen Teilung erinnert. Michael Müller, Berlins Bürgermeister, hat dort vor einer neuen Spaltung der Gesellschaft gewarnt.

Mehr zum Thema:

  • Der Zwei-plus-Vier-Vertrag  |   Ohne Zustimmung der alliierten Siegermächte wäre eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten nach dem Mauerfall nicht möglich gewesen. Doch die Alliierten wollten mehr als einen Friedensvertrag mit dem wiedervereinigten Deutschland, sie wollten eine neue Friedensordnung in Europa etablieren.
  • Mauerfälle  |   An der Mauer, die Berlin und damit Deutschland in Ost und West geteilt hat, haben sich auch viele Lebenswege entschieden. Wir erzählen von den Mauerfällen.
Shownotes
#UnfollowMe, #Stolpersteine, Mauerfall
9. November: Es gibt viele Anlässe, sich an diesen Tag zu erinnern
vom 09. November 2018
Moderator: 
Ralph Günther
Autorin: 
Ilka Knigge, Deutschlandfunk Nova