Für uns ist trösten eine ganz normale menschliche Reaktion. Dass aber auch Mäuse sich untereinander trösten, ist neu.
Von Tieren mit kognitiven Fähigkeiten wie Affen, Elefanten oder Hunden ist bekannt, dass sie trösten können. Nagetiere sind dagegen nicht so hoch entwickelt. Die Wissenschaftler waren daher überrascht, als die Mäuse sich gegenseitig getröstet haben. Daraus schließen die Forscher, dass die Fähigkeit zu trösten viel verbreiteter ist im Tierreich als angenommen.
Getestet haben sie zunächst Mäusepärchen. Diese haben sie getrennt, die eine Maus wurde Elektroschocks ausgesetzt, die andere nicht. Danach wurden beide wieder in einen Käfig gesetzt. Die gestresste Maus wurde von der nicht gestressten besonders intensiv gepflegt und abgeleckt. Übersetzt auf die menschliche Verhaltensweise entspricht das einer Umarmung.
Empathische Mäuse
In einem zweiten Setting haben die Forscher die beiden Mäuse wieder getrennt, die eine Maus gestresst, die andere nicht und danach in zwei durch eine Glasscheibe voneinander getrennte Käfige gesetzt. Die verschonte Maus hat den Stress der anderen nachempfunden. Das konnten die Forscher anhand der Konzentration an Stresshormonen im Blut beider Mäuse feststellen. Sobald das Pärchen wieder zusammen war und die eine die andere trösten konnte, sanken diese Stresshormone ab. Stattdessen wird das Kuschelhormon Oxytocin freigesetzt, das auch bei uns dafür sorgt, dass wir Empathie empfinden.
Mehr über die tröstenden Mäuse:
- Oxytocin-dependent consolation behavior in rodents | Veröffentlichung der Studie im Science Magazin