Bei Rhesusaffen haben Forscher erfolgreich ein Gel aus Kunststoff getestet, dass unerwünschte Nachkommenschaft verhindert. Bald sollen klinische Tests bei Männern erfolgen.
Das Kunststoff-Gel wird in den Samenleiter injiziert und filtert die Samenzellen aus, so dass diese nicht mehr durchkommen. Die Samenflüssigkeit dagegen schon. Wenn ein erregtes Rhesusmännchen sich mit einem Weibchen paart, so ergießt sich nur die Samenflüssigkeit, in der keine Samenzellen vorhanden sind.
Bei den Tierversuchen im Jahr zuvor schlossen die Forscher eine Studie an Kaninchen ab. Krankhaften Veränderungen in den Hoden oder Samenleitern konnten die Wissenschaftler nicht feststellen. Auch wenn das Gel teilweise bis zu zwei Jahren im Samenleiter verblieb.
Verhütung für jedermann
Die Entwickler, die unter anderem von der Universität Ohio stammen, haben sich das Gel unter dem Namen Vasalgel schützen lassen. Sie wollen das Verhütungsgel in den kommenden Jahren an Männern testen. Verlaufen diese Tests positiv, könnte das Gel auf den Markt kommen. Die Parsemus Foundation unterstützt die Entwicklung des Vasalgels finanziell, so dass es für jedermann erschwinglich sein könnte.
Sicher und reversibel
Bis das Gel auf den Markt kommt, gibt es immer noch Kondome als Verhütungsmittel für den Mann. Kondome sind zwar nicht hundert Prozent sicher, haben aber den Vorteil, auch vor Geschlechtskrankheiten und Aids zu schützen. Eine sehr sichere, aber irreversible Methode ist die Vasektomie. Dabei wird der Samenleiter durchtrennt. Das Vasalgel könnte ähnlich sicher sein, hat aber den Vorteil, dass sich das Gel, wenn gewünscht, ausspülen lässt und die Fruchtbarkeit wieder komplett hergestellt ist. Trotzdem soll die Methode vorerst nur an Probanden getestet werden, die keine Kinder mehr wollen.