Was ihr im Computerspiel Watch Dogs 2 machen könnt, haben Hacker nun auch in der Realität ausprobiert: Sie haben die Verkehrsbetriebe von San Francisco mit einem Hack lahmgelegt.
Alles ist miteinander vernetzt. Das ist im Computerspiel Watch Dogs 2 nicht anders als in der Realität. Und wie im Game können auch echte Städte komplett lahmgelegt werden, wenn ein talentierter Hacker auf die Systeme zugreift und in ihnen sein Unwesen treibt. Diesen Beweis haben gerade Unbekannte in San Francisco erbracht.
Erpressung mit dem Trojaner
Am Wochenende war in der U-Bahn freie Fahrt angesagt: Die Verkehrsbetriebe wurden gehackt, Ticketautomaten inklusive, jeder konnte für lau durch die Stadt reisen. Damit hat es die Verkehrsbetriebe genauso erwischt, wie zuvor schon Krankenhäuser, Behörden und Banken: Sie haben sich einen Verschlüsselungs-Erpressungstrojaner eingefangen.
"In vergleichbaren Fällen hatten städtische Betriebe sogar auch mal gezahlt, weil das die einfachste und billigste Lösung war."
Dieser Trojaner ist eine Malware, die alle Daten in unlesbaren Bit-und Byte-Salat verwandelt. Erst wenn das Opfer ordentlich Kohle abdrückt, so versprechen die Erpresser, bekommt es den Schlüssel, um das Datenchaos wieder rückgängig zu machen. Circa 78.000 Dollar in Bitcoins haben die San-Francisco-Erpresser verlangt.
Wie die Verkehrsbetriebe reagiert haben, ist noch nicht klar. Aber: "Ein Tag Ticket-Ausfall dürfte deutlich über der Erpressungs-Summe liegen", vermutet DRadio-Wissen-Reporter Michael Gessat. Zwar gibt es Backups, aber bis die ganzen PCs gesäubert und neu aufgesetzt sind, dürfte es ziemlich lange dauern - und ziemlich viel Geld verloren gehen.