2 und 3 zusammenzählen, ist einfach. Ab 5 wird es allerdings kompliziert. Da fängt für uns Menschen das Rechnen an - und das ist abstrakt, sagt Laura Martignon. Aber Mathe lohnt sich. Denn wer Rechnen kann und sich ein bisschen mit Wahrscheinlichkeiten auskennt, wird eher reich.
Laura Martignon ist Professorin für Mathematik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Sie hat mit Viertklässlern (400 Jungs, 400 Mädchen) eine Studie gemacht mit folgender Aufgabe: Ein Mädchen bekommt jede Woche fünf Euro Taschengeld. Ihre Mutter schlägt ihr vor: Wir werfen jede Woche eine Münze. Bei Kopf bekommst du 20 Euro, bei Zahl gar nichts. Das Ergebnis: Jungs lassen sich eher auf die Wette ein als Mädchen.
"Es ist natürlich besser auf Dauer die Wette einzugehen. Schließlich bekommt man auf Dauer zehn Euro in der Woche."
"Auf Dauer ist es gut zu verstehen, dass man mehr bekommt, wenn man die Wette eingeht, obwohl man ein Risiko eingeht", sagt Laura Martignon. Das Ergebnis der Studie ist allerdings kein Beweis dafür, dass Jungs besser in Mathe sind. Jungs seien einfach risikofreudiger als Mädchen, sagt Laura Martignon, darum würden sie sich eher auf die Wette einlassen.
"Tauben können vier Objekte von fünf unterscheiden. Bis fünf geht es ganz gut. Wir Menschen können das auch, ohne zu zählen. Alles was dazu kommt, lernen wir in der Schule."
Das Problem an Mathe ist einfach, findet Laura Martignon: Mathe ist abstrakt, viel abstrakter als Sprache. Zumindest bis zur Zahl 5. Bis 5 brauchen wir Menschen nicht zählen (manche Tiere übrigens auch nicht). Ab 5 wird es kompliziert: Wir müssen zählen, rechnen, zwei im Sinn behalten. So lernen wir allmählich die Zahlen kennen - bis in die Unendlichkeit. Was wir in der Schule an Mathe nicht verstanden haben, werden wir als Erwachsenen übrigens auch nicht kapieren, sagt Laura Martignon. "Es ist hoffnungslos für Erwachsene später die Bruchrechnung zu lernen, die wir eigentlich in der 5. und 6. Klasse hätten lernen sollen."