• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Ein Testspiel ohne die besten Spieler hat keinen sportlichen Wert? Ansichtssache. In jedem Fall spielt die Partie gegen Polen heute Abend viel Geld in die Kassen des Deutschen Fußball Bundes.

Ob sich Jogi Löw heute Abend beim Testspiel gegen Polen in Hamburg selbst aufstellt, ist noch nicht bekannt. Vielleicht gar keine schlechte Idee, denn besonders viele Spieler stehen ihm nicht zur Verfügung. Der Grund: Die Kicker von Bayern München und Borussia Dortmund werden geschont, weil sie am Samstag noch beim Pokalfinale ran müssen.

Cash Cow Deutsche Nationalmannschaft

Warum das Spiel dann nicht abgesagt wird? Weil der Deutsche Fußball Bund (DFB) mit Länderspielen viel Geld verdient, erzählt Philipp May aus der Sportredaktion des Deutschlandfunks. Überhaupt ist die Nationalmannschaft die Cash Cow des Sportverbandes. Über 100 Millionen Euro setzt der DFB im Jahr mit der Elitemannschaft um.

Polen hat sich nicht für die Weltmeisterschaft qualifiziert, hat aber doch ein gewisses Potenzial. Darum tritt die deutsche Nationalmannschaft im Testspiel gegen Polen an. Löw wolle seine Mannschaft schon ein wenig fordern, will aber auch vermeiden, mit der B-Elf kurz vor dem Turnier in Brasilien von einer Weltklassemannschaft aus den Latschen geschossen zu werden, sagt Philipp May.

"Die Nationalmannschaft finanziert im Prinzip den gesamten Verband."
Philipp May, Sportredaktion

Sieben bis acht Millionen Euro verdient der DFB pro Länderspiel, sagt Philipp May. Fernsehgelder, Werbeeinnahmen, Bandenwerbung, Tickets – rund zwei Drittel seiner Einnahmen erspielt die Nationalmannschaft für den DFB – im Jahr kommen so über hundert Millionen Euro zusammen. Die deutsche Elitemannschaft verbrauche nur 25 Prozent der Einnahmen, der Rest fließe in die Förderung des Vereins- und Amateurfußballs.

Die WM ist für den DFB ein äußerst lukratives Turnier. Der Verband ist prozentual an Trikotverkäufen beteiligt, dazu gibt es beim erfolgreichem Abschneiden Prämien vom Fußballweltverband Fifa. Allerdings stehen dem auch hohe Ausgaben gegenüber. Etwa für das Luxusquartier der Nationalmannschaft. Bleibt die Hoffnung, dass es auch rechtzeitig zum Turnierbeginn fertig wird.

Shownotes
Fußball
Der Ball ist rund - der Euro auch
vom 13. Mai 2014
Moderation: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Philipp May, Sportredaktion Deutschlandfunk