Leer stehende Stadien und eine eingeschüchterte Protest- und Demokratiebewegung. Von der Fifa WM 2014 bleibt den Brasilianern nicht viel Positives.

Vor der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien gab es viel Skepsis: ob das alles gut geht? Ob alles rechtzeitig fertig wird? Letztlich lief die WM dann sehr professionell und gut organisiert ab, meint Korrespondent Peer Vorderwülbecke. Das Turnier hat dem Land seiner Meinung nach auf jeden Fall einen Imagegewinn gebracht - hat aber auch einige negative Begleiterscheinungen.

"In Infrastruktur wurde investiert - aber nicht so richtig nachhaltig."
Peer Vorderwülbecke, Korrespondent in Brasilien

Von den vielen, großen, neuen und teuren Stadien werden wahrscheinlich mindestens fünf nach der Weltmeisterschaft nicht mehr wirklich gebraucht oder genutzt - weil es in der Umgebung keinen großen Verein gibt, erklärt Peer Vorderwülbecke. In die Infrastruktur wurde zwar investiert - aber nicht besonders sinnvoll, meint unser Korrespondent: Zwar wurden Flughäfen ausgebaut, die jedoch eher der brasilianischen Oberschicht zugutekämen. Den Ausbau von U-Bahn-Netzen für jedermann habe man dagegen verpasst.

Schulden und Ernüchterung

Die WM lasse nicht nur einen riesigen Schuldenberg zurück, sondern auch eine hochmilitarisierte Polizei - und zugleich eine eingeschüchterte Protest- und Demokratiebewegung. Dass die Rufe nach notwendigen Reformen im Land nach der WM noch einmal lauter werden, kann sich Peer Vorderwülbecke im Moment nicht vorstellen.

Shownotes
Fifa WM 2014
Was bleibt
vom 14. Juli 2014
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartner: 
Peer Vorderwülbecke, Brasilien-Korrespondent