Zum dritten Mal holte Weitspringer Markus Rehm bei den Paralympics Gold. Er sprang 8,18 Meter. 79 Zentimeter weiter als der Zweitplatzierte Dimitri Pavade. Aber Markus Rehm wollte eigentlich noch mehr: außer Konkurrenz auch bei den olympischen Spielen starten.
Am 1. September holte Markus Rehm in Tokio Gold. "Ich bin happy, dass ich es zum dritten Mal geschafft habe", sagt der Weitspringer. "Ich bin im Freude- und Feiermodus." Außerdem sei es einfach schön, dabei zu sein. "Nach dieser ganzen Zeit mit der Pandemie ist das nicht selbstverständlich."
Markus Rehm wollte auch bei den olympischen Spielen dabei sein
Im Vorfeld zu den Paralympics gab es für Markus Rehm noch mehr Aufwühlendes: Er wollte bei den olympischen Spielen in Tokio – in besonderer Wertung – teilnehmen. Doch der Internationale Sportgerichtshof lehnte Mitte Juli seine Teilnahme ab. Seine Beinprothese sei ein technisches Hilfsmittel.
Gestern (2. September) erhielt er eine E-Mail mit der Begründung, warum er nicht zugelassen wurde. Die rund 25 Seiten muss sich Markus Rehm erst einmal genau anschauen. Eigentlich sollte er schon am 5. August das Dokument erhalten. "Das ist ziemlich enttäuschend. Ich hatte mir die Begründung früher erwartet", sagt Markus Rehm.
Die Prothese gilt als Hilfsmittel
Ihm gehe es nicht um den großen Traum von Olympia, so der Sportler. Die olympischen Spiele kennen fast alle Menschen weltweit. Nicht aber die Paralympics. Deshalb will er bei den olympischen Spiele mitmachen. "Um den Menschen zu zeigen: Da gibt es noch was anderes. Das ist auch wahnsinnig spannend. Da sind großartige Athleten dabei mit super spannenden Geschichten", sagt Markus Rehm.
"Für mich ist es der große Traum, dass die olympischen und paralympischen Athleten irgendwann näher zusammenrücken."
In Tokio wollte er bei den Paralympics mit seinen Weitsprüngen an die Weite der olympischen Sportler herankommen. "Das ist mir nicht ganz gelungen", sagt Markus Rehm. "Es hätte wohl für Platz vier bei Olympia gereicht."