Yoga und all seine Varianten sind nicht nur in Indien äußerst beliebt: Körper, Geist und Seel wieder in Einklang zu bringen, möchten auch viele aus dem Abendland. Ist der Geist erst mal im Einklang, kann auch der Klimawandel bekämpft werden, glaubt der indische Premierminister Narendra Modi. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis er bei den Vereinten Nationen den interantionalen Yoga-Tag beantragt hat.
Der Vorschlag Premierministers Narendra Modi bei den Vereinten Nationen Ende September wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen: 175 Länder unterstützen den Welt-Yoga-Tag. Das ist die bislang höchste Zustimmung für einen Antrag zu einem internationalen Welttag. Der internationale Yoga-Tag wird erstmals am 21. Juni 2015 gefeiert.
Premierminister Modi ist selbst Yogi und hält Yoga für ein Geschenk der alten indischen Tradition, die eng mit dem Hinduismus verbunden ist. Modi will mit dem Gedenktag alte Werte aus dieser Tradition betonen und ein positives Bild Indiens in der Welt mit dem Welt-Yoga-Tag promoten, erklärt unser Korrespondent in Neu-Delhi, Jürgen Webermann.
Weltweite Yogisierung
Diesen Kurs soll auch der zum Yoga-Minister ernannte Shripad Naik unterstützen, der zuvor Tourismusminister war. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Förderung indischer Naturheilverfahren wir Ayurveda. Ziele des Yoga-Ministers sind: Yoga-Unterricht an 600.000 Schulen und morgendliche Yoga-Kurse für Personal in Krankenhäusern oder bei der Polizei
"Millionen von Indern gehen zu Gurus in Aschram-Center, die als weise und teilweise sogar als heilig gelten."
In den Aschrams praktizieren die Yoga-Jünger Atemübungen, Meditationen und zum Schluss praktische Lebenshilfe, erklärt Jürgen Webermann. Yoga-Übungen im Freien gibt es auch in Neu-Delhi zu beobachten, sagt unser Korrespondent. Einige Inder versammeln sich in einem Park: "Da machen sie gemeinsam Lach-Yoga," eine spezielle Form des Yogas, erklärt Jürgen Webermann.
"Die Harmonie zwischen Natur und Mensch ist wichtig."
Yoga wird in Jahrtausenden alten hinduistischen Schriften übermittelt. Über lange Jahre geriet Yoga in Vergessenheit und ist vor rund 20 Jahren in Indien wieder populärer geworden, sagt Jürgen Webermann.
Mehr zum Welt-Yoga-Tag im Netz:
- Yoga: Sehr flexibel | Die Redaktionskonferenz über Yoga
- UNO beschließt internationalen Yoga-Tag | Artikel auf welt.de
- Der allererste Yoga-Minister | Artikel auf taz.de