Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben 2011 rund 1,4 Millionen Menschen an Tuberkulose. Und das, obwohl man in den 1950er Jahren bereits glaubte, die Krankheit so gut wie ausgerottet zu haben. Aber vielleicht war genau das der Fehler.

Denn die Tuberkulose, verursacht durch ein Mycobakterium, hat eine Resistenz gegen die Medikamente Isoniazid und Rifampicin entwickelt. Es entstand eine multiresistente Tuberkuloseform. "Weltweit sind zehn Millionen Menschen davon betroffen", sagt Karsten Schulze, Chefarzt in der Karl- Hansen Klinik in Bad Lippspringe. Eine in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie belegt nun, dass bereits 32.000 Kinder weltweit an der multiresistenten Tuberkulose litten.

Eine Million Kinder erkrankt

Bemerkenswert an der Studie ist, dass die Wissenschaftler zum ersten Mal die Bevölkerungsgruppe der unter 15-Jährigen untersuchen, die ein Viertel an der Gesamtbevölkerung ausmacht. Bislang gab es keine konkreten Zahlen zu dieser Altersgruppe. Die WHO geht davon aus, dass rund 500.000 Kinder weltweit erkranken. Die Studie, die Daten aus verschiedenen Studien und Fachzeitschriften hochrechnet, kommt allerdings auf eine Million Kinder, die jährlich an Tuberkulose erkranken - also doppelt so viele als bisher angenommen.

Mehr zur Rückkehr der Tuberkulose:
Neben der multiresistenten Tuberkulose ist eine komplett resistente Form entstanden.

Shownotes
Welttuberkulosetag
Tuberkulose - eine Gefahr für Kinder
vom 24. März 2014
Moderation: 
Grit Eggerichs
Gesprächspartner: 
Kerstin Rukowski, Wissensnachrichten