Bei Amazon Prime soll werbefreies Streaming künftig 2,99 Euro extra kosten. Das Vorgehen sei nicht korrekt, sagen Verbraucherschützer. Sie haben eine Klage gegen das Unternehmen angekündigt.
"Amazon darf seine Prime-Video-Kund:innen nicht einfach vor vollendete
Tatsachen stellen. Das ist eine Missachtung von Verbraucherrecht", sagt Ramona Pop, Vorständin beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Verbraucherzentrale bemängelt, dass der Streamingdienst seinen Kundinnen und Kunden nun ab dem 5. Februar entweder Werbung zeigen oder 2,99 Euro extra abknöpfen will.
Dieses Vorgehen verletzt aus Sicht der Verbraucherschützer den Vertrag, den Amazon mit seinen Kunden und Kundinnen geschlossen hat, die ja bereits Geld für werbefreie Inhalte bezahlen. Daher soll nun Klage gegen Amazon eingereicht werden.
"Wenn die Verbraucherzentrale mit ihrer Klage Erfolg hat, dann kann es sein, dass dir Amazon die 2,99 Euro, die du für ein werbefreies Abo ab sofort extra bezahlen musst, zurückerstatten muss."
Amazon hätte sich für so eine wesentliche Vertragsänderung die Zustimmung der Abonnenten einholen müssen, argumentiert der vzbv. Amazon selbst wies die Vorwürfe Medien gegenüber zurück: Man habe die gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt, sagt das Unternehmen.
Auch Netflix dreht an der Preisschraube
Doch nicht nur bei Amazon soll werbefreies Streamen künftig mehr kosten - auch Netflix strebt Veränderungen an: "Bei Netflix fällt in Zukunft das Basis-Abo weg. Dafür gibt es dann ein günstiges Abo für fünf Euro, aber eben auch mit Werbung", so unsere Kollegin der Nachrichtenredaktion, Tina Howard. Wer bei Netflix weiterhin werbefrei schauen möchte, der muss künftig 13 Euro bezahlen.