Die meisten kennen die Azoren aus der Wettervorhersage. Dann geht es um schönes Wetter. Unsere Reporterin Vera Pache hat eine der Inseln besucht. Vom Hochdruckgebiet war eher weniger zu sehen.
DRadio-Wissen-Reporterin Vera Pache war auf Faial. Eine von neun kleinen vulkanischen Inseln mitten im Atlantik. Die Azoren gehören zu Portugal. Sie sind ein Paradies für Segler, Wanderer und Wal-Beobachter. Das Azorenhoch war in ihrem Urlaub aber woanders.
"Auf Faial regnet es nicht einfach - es prasseln Wassermassen vom Himmel und überschwemmen Straßen. Ich kenne solche Regenschauer nur in Verbindung mit Gewitter. Kurz und heftig."
Zurück in Deutschland hat unsere Reporterin dann direkt mit Volker Ermert gesprochen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geophysik und Meteorologie an der Uni Köln und hat das Unwetter über den Azoren mal genauer angeguckt: "Wenn ein Tiefdruckgebiet Richtung Azoren strömt, dann kann es da auch schon mal regnen."
"Das Azorenhoch ist ein Hochdruckgebiet, das sich im subtropischen Hochdruckgürtel befindet. Dieser bildet sich dadurch, dass am Äquator die Luftmassen aufsteigen, dann Richtung Norden strömen und dort absinken."
Außerdem verschiebt sich das Azorenhoch ständig ein bisschen, erklärt der Meteorologe. Und dass das Hochdruckgebiet durchschnittlich gesehen eher ein bisschen unterhalb der Inseln liegt. Fest steht: Wie das Wetter bei uns wird, hängt nicht nur vom Azorenhoch ab, sondern auch von seinem Wechselspiel mit dem Islandtief. Und die ganze Sache ist ziemlich kompliziert.