Unter dem Hashtag #WhyISaidNothing twittern Frauen von ihren Erfahrungen mit Vergewaltigung und sexueller Gewalt. Daraufhin haben einige Trolle die betroffenen Frauen mit Häme überschüttet. Misha Anouk hat diese Trolle auf eine Blockliste gesetzt. Das hat sie nicht davon abgehalten auch ihn zu beleidigen. Wie er sich dagegen wehrt.
Hinter #WhyISaidNothing steht die Deutsche Marlies Hübner. Sie hat den Hashtag ins Leben gerufen - als Reaktion auf einen Artikel aus der Zeitung Die Welt. Darin schreibt die amerikanische Kunsthistorikerin Camille Paglia, es gebe eine geschwätzige Propaganda über Vergewaltigungen. Unter #WhyISaidNothing twittern Frauen darum, warum sie bis jetzt nicht von ihren Erfahrungen mit Vergewalitung und sexuellem Missbrauch gesprochen haben.
Dieses Storify fasst die Tweets zusammen. #WhyISaidNothing: Weshalb wir nicht über unsere Vergewaltigung sprachen. Allerdings haben sich unter dem Hashtag nicht nur betroffenen Frauen zu Wort gemeldet, sondern auch viele Trolle. Er ist der Partner von Marlies Hübner - und unterstützt den Hashtag #WhyISaidNothing bei Twitter. Daraufhin hat Misha Anouk eine Blockliste erstellt, um die Trolle auszublenden. Die Liste hat er im Anschluss veröffentlicht.
Die Trolle wiederum haben die Blockliste als Provokation aufgefasst. "Das haben sie so sehr persönlich genommen, dass die Attacken auf mich umgeschwenkt sind", erzählt Misha Anouk.
"Das reicht dann von Gewalt- und Morddrohungen bis hin zu irgendwelchen KZ-Vergleichen. Da war ich dann ein gefundenes Opfer für sie."
Was für uns nach den schlimmsten Beleidigungen klingt, finden viele Trolle einfach nur witzig, erklärt Misha Anouk im Interview. Ihr Ziel: Sie wollen in bestimmten Hashtags Chaos verbreiten. Das sei natürlich besonders für die Menschen schädlich, die einen Hashtag nutzen, um sich zu öffnen. Misha Anouk empfiehlt in solchen Fällen: Die Trollposts einfach ignorieren. "Es ist aber auch nicht so, dass Trolle aufhören zu trollen, wenn man sie ignoriert. Darum sollte man sich zur Wehr setzen." Misha Anouks hat darum die schlimmsten Tweets zur Anzeige gebracht.
"Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Polizei irgendetwas erreichen kann, ist es wichtig ein Zeichen zu setzen. Weil es Opfer solcher Trolle gibt, die nicht den Mut oder die Kraft haben, zur Polizei zu gehen."